Mainz – Der Mainzer Bundesliga-Trainer Martin Schmidt befürwortet im Gegensatz zu vielen Kollegen, dass das Teilnehmerfeld bei Fußball-Weltmeisterschaften aufgestockt wird.
«Sportpolitisch und weltwirtschaftlich gesehen ist es gut, möglichst vielen Zugang zur WM zu gewähren», sagte der Schweizer in einem Interview des Fachmagazins «Kicker». Schmidt verwies dabei auf andere Sportarten: «Wenn im Skisport die WM mit Quoten besetzt würde, dann starten nur Schweizer, Österreicher, Deutsche, Franzosen.» Dies wäre auf Dauer marktwirtschaftlich nicht gewinnbringend.
Der neue Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA, Gianni Infantino, strebt eine WM 2026 mit 48 Mannschaften an. 32 WM-Starter, wie es auch Bundestrainer Joachim Löw bevorzugt, soll es nur noch bei den Turnieren 2018 in Russland und 2022 in Katar geben. Im Januar will das Council über die umstrittene Aufstockung entscheiden. Experten befürchten eine Verwässerung und Verlängerung der WM, warnen zudem vor organisatorischen Schwierigkeiten.
Im Gespräch sind eine größere Gruppenphase oder vorgelagerte Playoffs, um die Vielzahl der Mannschaften einzubinden. «Die Erweiterung ist eine gute Idee», sagte der Mainzer Chefcoach Schmidt, «den Ablauf muss man dann überdenken. Es sollte eine Art Vorturnier geben mit einer Setzliste.» Die WM sei kein Turnier der Großen – «sie gehört der ganzen Welt».
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(dpa)