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50 Jahre nach Altig-Coup: Deutsche hoffen auf WM-Titel

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Doha – 50 Jahre nach dem Triumph von Rudi Altig auf dem Nürburgring hoffen die deutschen Radprofis wieder auf einen deutschen Straßenrad-Weltmeister. Die Chancen stehen bei den Titelkämpfen nicht schlecht.

Auf dem flachen Kurs durch die Wüste und auf der künstlichen Insel «The Pearl» über 257,3 Kilometer gehören André Greipel und Marcel Kittel zu den Sieganwärtern. Auch John Degenkolb könnte eine Rolle spielen. Größte Rivalen der Deutschen sind der britische Sprinter Mark Cavendish und Titelverteidiger Peter Sagan aus der Slowakei.

DEUTSCHE: Im Gegensatz zu den Top-Nationen wie Großbritannien, Frankreich oder Belgien muss die deutsche Mannschaft wegen fehlender Ranglistenpunkte mit sechs statt neun Fahrern auskommen. André Greipel wurde im Vorfeld zum Kapitän bestimmt, Marcel Kittel erhielt die Jokerrolle. Klassikerspezialist John Degenkolb ist eine Option für besondere Fälle. Damit ist die Zahl der Helfer arg beschränkt, insbesondere Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin ist vor dem Finale gefordert.

FAVORITEN: Neben den deutschen Sprintern ist Ex-Weltmeister Mark Cavendish bei einer Sprintankunft ein heißer Kandidat. Der Brite hat sich in dieser Saison mit vier Etappensiegen bei der Tour de France stark zurückgemeldet. In einer herausragenden Form präsentiert sich seit Wochen auch der slowakische Titelverteidiger Peter Sagan, der nächstes Jahr für das deutsche Team Bora-hansgrohe fährt. Die Belgier dürften eher darauf aus sein, keine große Spitzengruppe ins Ziel kommen zu lassen.

HISTORIE: Rudi Altig, der im Juni dieses Jahres verstarb, holte 1966 den letzten deutschen WM-Titel. Danach versuchten sich viele deutsche Fahrer an dem Unterfangen, geschafft hat es keiner. Als letzter Deutscher stand André Greipel 2011 in Kopenhagen als Dritter auf dem Podest.

KURS: Zunächst geht es 151 Kilometer durch Doha und die Wüste, dabei passieren die Radprofis auch fünf der im Bau befindlichen Stadien für die Fußball-WM 2022. Auf diesem Abschnitt droht ein Windkantenrennen. Anschließend geht es auf der künstlichen Insel «The Pearl» auf einen 15,2 Kilometer langen Rundkurs, der sieben Mal passiert werden muss.

WETTER: Es bleibt heiß in Doha. Rund 35 Grad werden erwartet. Die UCI hat die Wetterprognosen stets im Blick und behält sich eine Streckenverkürzung vor. In den bisherigen Rennen war dies nicht nötig. «Die Hitze ist nicht anders als bei Rennen in der WorldTour wie etwa der Tour Down Under», sagt UCI-Präsident Brian Cookson.

Fotocredits: Shawn Thew
(dpa)

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