Leichtathletik

Schumann: Anti-Doping-System «in die Mülltonne treten»

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Berlin – Olympiasieger Nils Schumann hat seine Forderung nach Freigabe von Dopingmitteln bekräftigt und den Kampf gegen Sportbetrüger für gescheitert erklärt.

«Ich würde das gesamte Anti-Doping-Kontrollsystem in die Mülltonne treten», sagte der ehemalige Weltklasse-Läufer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Das verursacht nur Kosten und hat noch nie seine Aufgabe erfüllen können.»

Schumann ist der bis dato letzte deutsche Lauf-Olympiasieger, der Thüringer hatte 2000 in Sydney überraschend Gold über 800 Meter gewonnen. Er hätte als aktiver Athlet unter Umständen selber gedopt, gab der 38-Jährige zu: «Wenn ich die Möglichkeiten gehabt hätte, weiß ich nicht, ob ich moralisch so sauber gewesen wäre, dass ich immer nein gesagt hätte.»

Wenn man klare Verhältnisse wolle, dann bleibe «nur die Freigabe aller leistungssteigernder Mittel», sagte Schumann dem RND. «Der Hochleistungssport läuft in eine Sinnkrise, die er selbst nicht lösen kann.» Gesellschaftlich werde Doping «in jeder Ecke unseres Lebens toleriert, aber der Leistungssportler soll da moralisch anderen Regeln folgen? Das ist leider eine Illusion», meinte der Geschäftsführer einer Fitness-Firma.

Bereits in seinem vor einem Jahr erschienenen Buch «Lebenstempo – in Alltag und Sport den eigenen Rhythmus finden» hatte er mit der Forderung nach Doping-Freigabe provoziert.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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