Siege versetzen Fans in Euphorie, bei Abstiegen heulen sie kollektiv, bei Partien gegen Rivalen verunglimpfen sie zusammen den Gegner. Wie erklären sich diese Phänomene? Immerhin handelt es sich nur um sportliche Spiele, ein Hobby. Kurze Antwort: die Gemeinschaft.
Gruppendynamik: Zusammen anfeuern, gemeinsame Gegner
Die Gesellschaft hat sich enorm individualisiert. Früher boten die Arbeiterbewegung oder die Kirchen eine kollektive Heimat, heute lebt fast jeder sein eigenes Leben. Nur der Fußball eint noch die Menschen: Mit Fanschals und Trikots zeigen sie, dass sie zur gleichen Gemeinschaft gehören. Im Stadion treffen sich Tausende vielfach untereinander Unbekannte, die alle derselben Mannschaft zujubeln, ob in der Bundesliga oder in der Regionalliga. Angesichts der Vereinzelung sehnen sich viele Menschen nach solchen Erlebnissen. Zugleich können sie sich im Stadion gehen lassen. Während sie sich im Arbeitsleben kontrollieren müssen, können sie bei Spielen sämtliche Emotionen herauslassen. Dazu gehört nicht nur Freude und Trauer, sondern auch Wut. Im Alltag entstehen kaum gruppendynamische Prozesse, bei denen Fans einen gemeinsamen Gegner beschimpfen können. Im Fußball fällt dies leicht. Daraus resultieren auch die zahlreichen Lokalrivalitäten, bei Derbys geht es häufig hoch her. Rational lässt sich das kaum begründen: Hier spielen zum Teil animalische Instinkte nach Gruppenkämpfen eine Rolle.
Die Fanszene als wichtiges soziales Umfeld
Die starke Identifikation mit einem Verein beruht aber nicht alleine auf dem Kollektiv-Erlebnis. Zudem bietet Fußball die Chance, Freunde zu gewinnen und zusammen etwas zu unternehmen. Das beschränkt sich nicht nur auf gemeinsame Stadionbesuche in der Heimatstadt. Auswärtsspiele schauen einige Fans zusammen in einer Kneipe, andere fahren mit und genießen die Ausflüge in der Gruppe. Manche treffen sich regelmäßig zu Stammtischen: Das dient nicht allein als Informationsplattform über den Verein, sondern auch dem geselligen Beisammensein. Ultras und viele andere Fanclubs gehen sogar noch einen Schritt weiter. Sie investieren außerhalb von Spieltagen viel Zeit, um Choreografien vorzubereiten, Fanzines zu entwerfen oder Fanfeste zu organisieren. Aber auch das Internet trägt seinen Teil dazu bei, dass das Hobby Fußball gepflegt wird: Auf Fußballforen kann man sich beispielsweise mit Gleichgesinnten über Spielergebnisse austauschen. Auf Informationsplattformen wie wlz-fz.sportbuzzer.de hat man zusätzlich die Möglichkeit, über seine Lieblingsmannschaft als Autor Spielberichte und Artikel schreiben oder vom Spielfeldrand im Live-Ticker zu berichten.
Die Fankurve als Heimat
Die starke Identifikation von Fußballfans mit ihrem Verein braucht nicht verwundern: Dieser beliebte Sport ermöglicht ein Erlebnis, was die Gesellschaft ansonsten kaum mehr zu bieten hat. Spielbesucher müssen sich nur einen Schal umbinden und gehören damit automatisch zu einer großen Gemeinschaft, die mit dem Team fiebert. Zusätzlich intensivieren Gruppenaktivitäten die Identifikation mit einem Club.
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