Hochfilzen (dpa) – Ein Telefonat und Nadine Horchler war bei der Biathlon-Weltmeisterschaft dabei. «Ich habe einen Anruf bekommen, dass ich auch den Sprint schon laufe, weil eine Läuferin ausfällt», erzählte die Willingerin der «Hessenschau».
Weil Franziska Preuß krank ist und Deutschland durch den WM-Sieg von Laura Dahlmeier im Vorjahr gleich fünf Startplätze für den Sprint-Wettkampf am Freitag erhalten hat, darf die 30-Jährige bei den Titelkämpfen in Hochfilzen starten. «Als Nachrückerin ist man ein bisschen befreiter», glaubt die Antholz-Siegerin.
Im Januar bescherte sich Horchler mit ihrem Weltcup-Erfolg einige schlaflose Nächte. «Die ersten drei Tage war mit Schlafen nicht so viel. Da geht einem eine Dauerschleife durch den Kopf. Es gab auch viele Anrufe», sagte sie. Nun aber sei der Überraschungssieg «in den Hinterkopf gerückt». Sie gehe an den Start wie die letzten Male auch und versuche einfach, ihre Bestleistung abzuliefern. «Dann schauen wir mal, was passiert.» Die «Steh-Auf-Frau» im deutschen Team durchlebte eine wechselvolle Karriere. 2010 startete sie nicht mal im zweitklassigen IBU-Cup. Mit 23 stand sie am Scheideweg, jobbte einen Sommer in einer Pizzeria, wurde mit Material von Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner unterstützt.
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