Leichtathletik

Holzdeppe: ISTAF Indoor ist «das geilste Meeting»

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Berlin – Beim Berliner Hallenmeeting der Leichtathleten ist auch Stabhochspringer Raphael Holzdeppe wieder dabei. Der 27-Jährige war im vorigen Jahr beim ISTAF Indoor Dritter. Er schätzt vor allem die tolle Stimmung in der Mercedes-Benz-Arena.

Wie sehen Sie im Nachhinein das Olympia-Jahr 2016? Ein Seuchenjahr?

Raphael
Holzdeppe
: Nein. Ich würde eher sagen, das war ein interessantes Jahr. Es lief anders, als wir es geplant hatten. Aber es gab unerwartete Herausforderungen.

Bei Olympia in Rio sind Sie in der Qualifikation gescheitert. Dann kamen viele Verletzungen dazu.

Holzdeppe
: Natürlich war ich da im ersten Moment enttäuscht. Denn das Jahr hatte so super angefangen. Da hat alles zu 100 Prozent gepasst. Nach der Verletzung war alles völlig anders. Da ging es dann jede Woche nur darum, überhaupt springen zu können. Im Nachhinehin bin ich, wenn man die Gesamtsituation betrachtet, überglücklich, dass ich meine dritte Olympia-Teilnahme überhaupt noch geschafft habe.

Was fasziniert denn so am ISTAF Indoor?

Holzdeppe
: Das ist das geilste Meeting, bei dem ich bisher springen durfte. Eine tolle Atmosphäre, eine ausverkaufte Mercedes-Benz-Arena. Da sitzen dann über 10 000 Leute, die nur wegen der Leichtathletik kommen. Und da sagt man: die Leichtathletik ist tot! Das ISTAF Indoor ist ein perfekter Gegenbeweis dafür. Ich finde es gut, dass die Organisatoren um den Herrn Seeber da den Mut haben, mal andere Wege zu gehen. Die Leichtathletik braucht eine Auffrischung. Und diese Auffrischung hat sie bekommen.

Was nehmen Sie sich vor – Sie treffen auf alte Bekannte: Olympiasieger Thiego Braz, den Jahresweltbesten Piotr Lisek.

Holzdeppe
: Jeder von uns will gewinnen. Aber man pusht sich auch gegenseitig. Ich freue mich riesig auf den Wettkampf.

Ihre Verlobte Sosthene Moguenara ist in Berlin auch wieder dabei. Schaut man da mal rüber zum Weitsprung?

Holzdeppe
: Ich gehöre nicht zu denen, die bei Wettkämpfen den totalen Tunnelblick haben. Zwischendurch schalte ich immer mal ab, wenn ich mich auf den nächsten Sprung vorbereite, aber in Zwischenphasen schaue ich auch gerne mal den anderen Athleten zu. Dann fiebert man natürlich mit. Sosthene und ich – wir freuen uns auf jeden Fall auf alle Wettkämpfe, die wir gemeinsam bestreiten können.

ZUR PERSON: Raphael Holzdeppe (27) ist seit Jahren der beste deutsche Stabhochspringer. 2012 war er in London Olympia-Dritter, 2013 in Moskau sogar Weltmeister, 2015 in Peking WM-Zweiter. Er startet für den saarländischen Verein LAZ Zweibrücken. Holzdeppe ist mit Weltklasse-Weitspringerin Sosthene Moguenara verlobt.

Fotocredits: Jens Wolf
(dpa)

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