Pyeongchang – Die deutschen Rodler um Olympiasieger Felix Loch stehen kurz vor dem wohl wichtigsten Test vor den Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Bei der Weltcup-Premiere auf der neuen Olympiabahn im südkoreanischen Alpensia Sliding Centre wird am Wochenende erstmals der Ernstfall geprobt.
«Wichtig ist, dass man die Bahn immer besser kennenlernt. Bei jeder Kurve musst du wissen wie du steuerst, wie du einlenkst», sagte Loch, der mit seinen Kollegen bereits seit zwei Wochen in Südkorea trainiert. «Diese Zeit ist sehr, sehr wichtig für die Olympischen Spiele.»
Denn die gewaltige, mit aufwendiger LED-Beleuchtung ausgestattete Eisrinne war für Loch, Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und Co. bis vor kurzem fast komplettes Neuland. Neben einigen Testfahrten im vergangenen Jahr konnten sie nun erstmals für längere Zeit auf der Bahn trainieren. «Wir haben eine sehr anspruchsvolle Bahn, die nicht leicht zu fahren ist», sagte Bundestrainer Norbert Loch. «Aber die Eisbedingungen sind sehr gut. Wir haben sehr viel testen können.»
Dass es gerade für seinen Sohn Felix sowie Geisenberger und Tatjana Hüfner in Korea auch noch um wichtige Weltcup-Punkte geht, scheint angesichts der näher rückenden Spiele eher nebensächlich. Dabei war es in den vergangenen Jahren kurz vor Ende der Weltcup-Saison selten so eng zugegangen. Geisenberger führt vor dem vorletzten Rennen am Samstag (ab 11 Uhr) mit 77 Punkten vor Weltmeisterin Hüfner.
Loch liegt nach einem für ihn bisher enttäuschenden Winter und vor seinen Läufen am Sonntag (ab 09.20 Uhr) mit 77 Punkten hinter dem Russen Roman Repilow. Wenn er zum sechsten Mal in Folge den Gesamtweltcup holen will, muss der 27-Jährige wohl in Pyeongchang und beim Weltcup-Finale am übernächsten Wochenende in Altenberg siegen – sowie auf Patzer Repilows hoffen.
So gut wie entschieden ist dagegen, wer bei den Doppelsitzern das Rennen macht. Toni Eggert/Sascha Benecken haben 167 Punkte Vorsprung vor dem zweitplatzierten Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt. Aber die größte Rolle spielt auch bei den Doppelsitzern schon das, was in einem Jahr in Pyeongchang ansteht. «Unser Erfolg in diesem Winter ist mittelfristig eine gute Basis für die Spiele», sagt Benecken. Olympia-Gold ist der einzige Titel, der ihm und Eggert noch fehlt.
(dpa)