Wintersport

Skispringerinnen nur bei WM und Olympia im Fokus

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Lahti – Am 24. Februar möchte Carina Vogt in Lahti ihren WM-Titel von 2015 verteidigen. Obwohl die Olympiasiegerin in den vergangenen drei Jahren für Furore sorgte, fristet der Damen-Skisprung in Deutschland weiter ein Schattendasein.

Seit wann springen Frauen von der Schanze?

Der Weltverband FIS richtete in der Saison 2003/04 erstmals einen offiziellen Skisprung-Wettbewerb für Frauen aus. Zuvor hatte es in verschiedenen Ländern, allen voran Norwegen, auf nationaler Ebene Wettkämpfe gegeben. 2009 erlebten die Skispringerinnen in Liberec ihre WM-Premiere. 2014 wurden in Sotschi erstmals Olympia-Medaillen vergeben.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen- und Männer-Skispringen?

Wegen ihrer Körpergröße und des Gewichts brauchen die Frauen einen längeren Anlauf, um auf ähnliche Weiten wie die Männer zu kommen. Doch das Niveau nähert sich langsam an. Beim Weltcup in Oberstdorf starteten die Männer aus Luke sieben, die Frauen aus Luke 13. «So nah waren wir noch nie dran», sagt Bundestrainer Andreas Bauer. Die Sprungtechnik hat sich in den zurückliegenden Jahren derart entwickelt, dass nur die Fachleute noch Unterschiede wahrnehmen.

Wann stiegen die deutschen Frauen ein?

Bereits bei den ersten Versuchen waren deutsche Damen dabei, wenn auch noch in kleiner Zahl. Mit der Aufnahme ins WM-Programm wurde die Förderung im Deutschen Skiverband intensiviert. 2009 holte die Klingenthalerin Ulrike Gräßler bei der WM-Premiere hinter Lindsey Van aus den USA Silber. 2013 schafften Gräßler und Carina Vogt bei der Premiere des Mixed-Wettbewerbs gemeinsam mit Richard Freitag und Severin Freund Bronze. 2014 wurde Vogt erste Olympiasiegerin und veredelte das Ergebnis 2015 in Falun mit WM-Gold sowohl im Einzel als auch im Mixed.

Springen die Frauen nur von Normalschanzen?

Ja, mit wenigen Ausnahmen. Der Weltverband FIS schreibt jedes Jahr nur ein bis zwei Weltcup-Veranstaltungen auf Großschanzen aus. Bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen aber ist nur der kleine Bakken im Programm.

Ist eine Änderung dieser Regularien in Sicht?

Die Athletinnen und Verantwortlichen wünschen sich das. «Wir müssen uns für die nationalen Skiverbände interessant machen, um Gelder zu akquirieren. Das geht aber nur, wenn wir mehr als ein bis zwei WM-Medaillen gewinnen können. Deshalb plädieren wir für einen zusätzlichen Großschanzenwettbewerb sowie für ein Teamspringen. Es gibt mittlerweile über zehn Nationen, die vier Springerinnen in den Wettkampf schicken, da soll es den Team-Wettbewerb auch geben», sagt Bauer.

Könnte es auch ein Skifliegen für Frauen geben?

Ja, aber… Solange es nicht regelmäßig Springen von Großschanzen gibt, werden die Frauen wohl nicht auf eine Flugschanze gelassen. Dabei hat die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz schon 2003 gezeigt, dass es geht. Am Kulm in Bad Mitterndorf stand sie damals problemlos 200 Meter – bis heute die größte Weite einer Frau.

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)

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