Pyeongchang (dpa) – Laura Dahlmeier siegt und siegt. Knapp ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen holte sich die Biathletin in Pyeongchang zum zweiten Mal in ihrer Karriere das Double aus Sprint und Verfolgung.
Nach der erstaunlichen Erfolgsserie der 23-Jährigen zuletzt bei der WM in Hochfilzen war das nicht selbstverständlich. Nach ihrem Verfolgungssieg am Samstag sagte sie der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Spiele im Februar 2018: «Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und im nächsten Jahr mit einer guten Form hier anreisen kann. Dann denke ich, dass gute Rennen möglich sind.»
Wie schaffen Sie es, nach der tollen WM weiter zu siegen?
Laura Dahlmeier: Gut schießen und schnell laufen.
Irgendwie ist es fast schon unheimlich, dass ihre Serie weitergeht und Sie Ihre Rennen so souverän gestalten können.
Dahlmeier: Dafür trainieren wir das ganze Jahr. Es ist natürlich der absolute Wahnsinn, wenn das dann auch beim Wettkampf so funktioniert, wenn ich das so umsetzen kann. Das ist die Krönung für jeden Sportler. Wenn er die Bestleistung und das beste Schießergebnis beim Wettkampf abrufen kann. Es war wieder mein Ziel, dass ich konzentriert bleibe, dass ich fokussiert bleibe und alle Scheiben abräume. Das ist mir gelungen. Es war einfach eine Freude. Auf der letzten Runde habe ich das total genießen können.
Warum haben Sie sich nach ihrem 20. Treffer im Verfolgungsrennen am Samstag eine Jubelpose gegönnt?
Dahlmeier: Ich glaube, ich habe noch nie soviel Zeit gehabt auf der Schlussrunde oder nach dem Schießen. Mit viermal Null habe ich gewusst, es kann nichts mehr anbrennen. Da habe ich mich einfach dazu hinreißen lassen und die Arme mal nach oben gereckt.
Sie sind zum ersten Mal in Pyeongchang. Wie gefällt es Ihnen?
Dahlmeier: Es ist anders, ganz anders als bei uns. Es ist sicherlich keine Biathlon-Region, das merkt man. Aber man ist motiviert, etwas zu verbessern, uns gute Bedingungen zu liefern. Im Sprint war es wirklich sehr, sehr schwierig auf der Strecke, heute haben wir schon etwas bessere Bedingungen gehabt. Es sind nicht ganz so viele Zuschauer, es ist eine Umstellung. Aber die Strecke bleibt die gleiche, der Schießstand ist auch genauso wie überall. An sich ist es interessant, eine andere Kultur kennenzulernen. Aber ich bin froh, dass wir nicht jährlich hier sind und die meisten Rennen in Europa stattfinden.
Mit welchen Gefühl fahren Sie im nächsten Jahr zu Olympia?
Dahlmeier: Das kann ich jetzt noch nicht genau beurteilen. Das wird man sehen. Natürlich gibt es viel Selbstvertrauen, wenn man gute Rennen hier gezeigt hat. Ich habe jetzt positive Gefühle. Ich weiß, dass ich da gute Rennen machen kann. Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und im nächsten Jahr mit einer guten Form hier anreisen kann. Dann denke ich, dass gute Rennen möglich sind.
Sie waren mit Ihren Teamkolleginnen im Tempel, was haben Sie da auf eine Platte geschrieben?
Dahlmeier: An sich ist es so, dass man auf diese Platte Wünsche schreiben kann. Dann wird die Platte verbaut. Wir haben uns dazu entschlossen, als Mannschaft gemeinsame Wünsche da draufzuschreiben, die wir uns im nächsten Jahr bei Olympia wünschen, die die sportliche Karriere betreffen. Jeder hat einfach so ein paar Sprüche als Motivation draufgeschrieben.
Was war denn Ihr Wunsch?
Dahlmeier: Ich habe draufgeschrieben: Go for Gold und Gesundheit für alle.
Zur Person: Laura Dahlmeier hat als erste Biathletin bei einer WM fünf Goldmedaillen geholt. In Hochfilzen holte sie zudem einmal Silber. Damit ist sie die Erste im Biathlon-Zirkus, die elf WM-Medaillen in Serie holte. Mit ihrem 16. Weltcupsieg machte sie einen weiteren Schritt Richtung Gesamtweltcup.
Fotocredits: Martin Schutt