Hamburg – Die schlimmsten Befürchtungen der Rhein-Neckar Löwen und des THW Kiel sind eingetreten. Im Achtelfinale der Handball-Champions-League treffen die beiden deutschen Spitzenteams aufeinander.
Durch das 35:27 des polnischen Titelverteidigers KS Vive Kielce über Meshkov Brest aus Weißrussland rutschten die Löwen noch auf den vierten Platz in der Vorrunden-Gruppe B ab. Daher bekommt es nun der aktuelle deutsche Meister mit dem nationalen Rekord-Titelträger zu tun.
«Das werden, wie immer, wenn diese beiden Teams aufeinander treffen, sehr spannende Spiele», sagte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm. «Beide Clubs wollen ins Viertelfinale. Kleinigkeiten werden am Ende den Ausschlag geben, welche Mannschaft es schafft.» Die Kieler mussten am Sonntag noch beim französischen Spitzenclub Paris St. Germain antreten, stehen aber schon als Fünfte der Gruppe A fest.
Die SG Flensburg-Handewitt verpasste am Samstag durch das 28:34 beim ungarischen Titelträger Telekom Veszprem den Sprung auf Rang drei und muss im Achtelfinale gegen Brest antreten. «In der zweiten Halbzeit waren wir zu hektisch, haben zu viele Fehler gemacht», urteilte SG-Coach Ljubomir Vranjes im TV-Sender Sky nach der Niederlage an seiner künftigen Wirkungsstätte. Der Schwede wird zur neuen Saison Trainer in Veszprem. Vor den Weißrussen warnte Vranjes indes: «Das ist ein schwieriger Gegner.»
Sollten sich die Norddeutschen durchsetzen im Achtelfinale, das zwischen dem 22. März und dem 2. April stattfindet, geht es in der nächsten Runde gegen Vardar Skopje. Die Mazedonier standen schon vor ihrem letzten Match am Sonntag gegen IFK Kristianstad aus Schweden als Sieger der Gruppe B fest und überspringen das Achtelfinale.
Gleiches gilt für den FC Barcelona, der nach dem 36:28 am Samstag über den polnischen Vertreter Wisla Plock nicht mehr von der Spitze der Gruppe A zu verdrängen ist. Die Spanier treffen in der Runde der besten acht Mannschaften auf den Sieger des deutschen Duells Löwen gegen Kiel. Damit droht das seit der Saison 2009/10 in Köln anberaumte Finalturnier erstmals ohne deutsche Clubs stattzufinden.
Im EHF-Pokal feierte die MT Melsungen mit dem 28:22 über Helvetia Anaitasuna aus Spanien den dritten Sieg im vierten Spiel und setzte sich an die Spitze der Gruppe D. Der 19 Jahre alte Nachwuchsspieler Johannes Golla erzielte sechs Treffer. «In der zweiten Halbzeit haben wir das gezeigt, was wir können», lobte MT-Coach Michael Roth sein Team, das zur Pause noch 10:11 zurückgelegen hatte.
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(dpa)