Berlin – Wegen drei verpasster Doping-Tests ist Hürden-Olympiasiegerin Brianna Rollins aus den USA rückwirkend für ein Jahr gesperrt worden. Das teilte die US-Anti-Doping-Agentur USADA mit.
Ihre Goldmedaille aus Rio darf die 25-Jährige jedoch behalten, weil sie den dritten Test erst am 27. September verpasst hatte und damit nach Olympia. Rollins hatte dort über 100 Meter Hürden vor ihren Teamgefährtinnen Nia Ali und Kristi Castlin gewonnen, die deutsche Europameisterin Cindy Roleder war im Finale Fünfte.
Durch die Sperre wird Rollins die Leichtathletik-WM im Sommer in London verpassen. «Ich übernehme die volle Verantwortung für meine Fehler», erklärte Rollins. Sie sei enttäuscht, die anstehende Freiluftsaison zu verpassen. Grund sei ihre Verwirrung darüber, wie das Computer-Programm zur Angabe des Aufenthaltsortes arbeite. In einer Mitteilung ihrer Anwälte hieß es, das Programm habe am 27. April, dem 13. und 27. September jeweils sowohl ihren Heimatort als auch Orte angegeben, wo sie sich zu Wettkämpfen aufhielt. Rollins sei im vorigen Jahr achtmal im Training und insgesamt mindestens 16 Mal getestet worden, keine Probe war positiv.
Eine dreiköpfiges Sportgericht räumte ein, der Fall sei schwierig, weil eine ernste Strafe gegen eine brillante Athletin verhängt worden sei, die nicht verdächtigt werde, verbotene Substanzen zu nutzen.
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(dpa)