Neu-Ulm – Auf dem Weg zu Platz eins nach der Hauptrunde fehlt den Basketballern von ratiopharm Ulm nur noch ein Sieg. Zum Feiern war den Ulmern am Samstagabend aber trotzdem nicht zumute.
Denn der Preis für das 91:84 gegen die Fraport Skyliners Frankfurt könnte verdammt hoch gewesen sein. Bereits im ersten Viertel verletzten sich bei den Gastgebern Braydon Hobbs (Daumen) und Augustine Rubit (Knöchel) und drohen zwei Wochen vor Beginn der Playoffs erst einmal auszufallen.
«Wir müssen jetzt die weiteren Untersuchungen abwarten, ich kann nur laienhafte Einschätzungen abgeben», sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath mit besorgter Miene. In Da’Sean Butler fehlte gegen Frankfurt bereits ein wichtiger Spieler wegen einer Daumenverletzung, Center Tim Ohlbrecht ist wegen einer schweren Knieverletzung bereits seit Monaten außer Gefecht gesetzt.
Doch allen Widrigkeiten zum Trotz stehen die Ulmer kurz davor, als Nummer eins in die Playoffs zu ziehen, womit sie in allen möglichen Runden in einem eventuell entscheidenden fünften Spiel Heimrecht hätten. Gegen die Skyliners konnte sich der souveräne Spitzenreiter, für den es der 30. Sieg im 31. Spiel war, wieder einmal auf Raymar Morgan verlassen. Der Amerikaner, heißer Anwärter auf den Titel des wertvollsten Spielers der Saison (MVP), erzielte mit 28 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double (zweistellige Werte in zwei Statistik-Kategorien).
Dass es am Ende doch noch einmal eng wurde, nahm Leibenath seinem Team nicht übel. «Wir mussten die Verletzungen von zwei unserer Starter verkraften, das geht nicht ohne Reibungsverlust», sagte der Coach. «Deswegen bin ich froh, dass wir diesen Sieg trotzdem einfahren konnten.»
Hinter Ulm kämpfen weiter Titelverteidiger Bamberg und Bayern München um Platz zwei. Während die Bamberger spielfrei hatten, kamen die Bayern zu einem mühsamen 90:83 gegen die EWE Baskets Oldenburg. Kapitän Bryce Tayler war beim 15. Sieg in Serie mit 19 Punkten bester Werfer bei den Gastgebern, die wie Bamberg zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde nun eine Bilanz von 27:3-Siegen aufweisen.
Bayern-Coach Sasa Djordjevic übte dennoch Kritik an seinen Spielern. «Auch wenn wir heute gewonnen haben, bin ich alles andere als zufrieden», sagte der Serbe. «Wir haben noch nichts erreicht. Wenn wir glauben, dass wir ein Spiel nur über die Offensive gewinnen können, sind wir auf dem falschen Weg.»
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(dpa)