Leichtathletik

Deutsche Leichtathleten bei Team-EM vorn – Röhler hadert

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Lille – Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause und die deutsche Sprint-Staffel um Gina Lückenkemper haben den deutschen Leichtathleten zur Halbzeit-Führung bei der Team-EM verholfen.

Die Frankfurterin und das Quartett landeten am ersten Tag in Lille die beiden einzigen Siege für ihr 56-köpfiges Team. Vor nur einigen Tausend Zuschauern im Stadium Métropole verpasste Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hingegen bei schwierigen Windbedingungen einen Erfolg.

«Ich habe drei Würfe mitten in eine Böe hineingeschossen. Da kann man nichts machen», meinte Röhler. Der 25-Jährige aus Jena kam mit 84,22 Metern hinter dem Tschechen Jakub Vadlejch (87,95) und dem Griechen Ioannis Kiriazis (86,33) nur auf Rang drei. «Für das Team ist das Mist. Aber der Rest hat ja gut zugeschlagen», sagte der Thüringer.

Die Auswahl des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) lag nach 21 von 40 Disziplinen mit 166 Punkten vor Polen (150,5) und Italien (144,5). Krause rannte die 3000 Meter Hindernis vom Start weg vorneweg und kam nach 9:27,02 Minuten unangefochten als Erste ins Ziel. «Das ist schon ein Privileg. Ich hatte mir das aber vorgenommen: Es ist immer einfacher, wenn man freie Sicht hat», sagte die 24-Jährige. Über 4 x 100 Meter siegten Lara Matheis, Gina Lückenkemper, Alexandra Burghardt und Rebekka Haase in 42,47 Sekunden.

Für zweite Plätze beim Elf-Nationen-Wettbewerb sorgten unter anderem der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl, sowie die Sprinter Gina Lückenkemper und Julian Reus über 100 Meter sowie Nadine Müller aus Halle/Saale mit 62,57 Metern im Diskuswerfen.

Storl war mit 21,23 Metern hinter dem Tschechen Tomas Stanek (21,63) sichtlich unzufrieden. «Das war heute nicht so mein Wettkampf», räumte der Leipziger ein. «Da hat ein bisschen der Ansporn gefehlt.» Wie schon so oft fühlten sich die Kugelstoßer zu wenig beachtet in der ohnehin nur spärlich gefüllten Arena. «Wir waren ein bisschen außerhalb des Interesses», sagte Storl und scherzte: «Eigentlich kann man uns streichen aus der Leichtathletik.»

Reus hingegen freute sich über seine 10,27 Sekunden beim Sieglauf des Briten Harry Aikines-Aryeetey (10,21). «Das war das rundeste Rennen, was ich in diesem Jahr gemacht habe», sagte der Wattenscheider. Der Einzel-Norm von 10,12 Sekunden für die Weltmeisterschaften im August in London rennt Reus aber noch hinterher. Bei den deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Erfurt soll die Marke fallen. Sein 2016 aufgestellter nationaler Rekord steht immerhin bei 10,01 Sekunden.

Lückenkemper musste sich in 11,35 Sekunden nur der Französin Carole Zahi (11,19) geschlagen geben. «Es war unfassbar kalt durch diesen Wind», klagte die Dortmunderin. «Ich hatte auch einen nicht ganz so guten Start. Aber die Zeit ist hier nebensächlich.»

Das deutsche Team hofft im Wettstreit der elf Nationen auf ähnliche Erfolge wie beim Heimsieg 2014 in Braunschweig. Die in den bisher sechs Team-Europameisterschaften viermal siegreichen Russen fehlen in der nordfranzösischen Stadt wegen des internationalen Banns nach dem Doping-Skandal.

Fotocredits: FRANCOIS LO PRESTI
(dpa)

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