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Zverev-Brüder in Wimbledon in Runde drei – Kerber weiter

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London – Historischer Erfolg für die Zverev-Brüder und nervenstarker Auftritt von Angelique Kerber: Als erstes Bruderpaar seit 33 Jahren haben Alexander und Mischa Zverev in Wimbledon die dritte Runde erreicht.

Der an Nummer zehn gesetzte Alexander zeigte in dem ungleichen Duell mit dem hochgehandelten Amerikaner Frances Tiafoe seine Extraklasse und gewann in nur 93 Minuten 6:3, 6:4, 6:3. Mischa quälte sich über fünf Sätze zu einem 6:1, 6:2, 2:6, 3:6, 6:4 gegen den Kasachen Michail Kukuschkin. Die Weltranglisten-Erste Kerber rang die frühere Halbfinalistin Kirsten Flipkens nach einer kämpferisch starken Leistung mit 7:5, 7:5 nieder.

Damit stehen die Zverevs als erstes Bruderpaar seit den Amerikanern Tom und Tim Gullikson im Jahr 1984 in der dritten Wimbledon-Runde. Kerber hatte in der früheren Wimbledon-Halbfinalistin Kirsten Flipkens die erwartet unbequeme und unangenehme Kontrahentin. Mit ihren permanenten Slice-Bällen und regelmäßig eingestreuten Lobs nervte die 31 Jahre alte Belgierin ihre Kontrahentin immer wieder.

Als Kerber im ersten Satz ein Break zum 2:4 kassierte, schüttelte sie frustriert den Kopf. Beim Aufschlagverlust zum 3:5 knallte sie wütend den Schläger auf den Rasen. Doch diesmal haderte die 29 Jahre alte Kielerin nicht mit sich, sondern kämpfte sich zurück in die Partie und zeigte eine insgesamt starke Vorstellung auf Court 1. Nach 105 Minuten verwandelte sie ihren ersten Matchball.

Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale bekommt es die Linkshänderin am Samstag mit der an Nummer 32 gesetzten Tschechin Lucie Safarova oder Shelby Rogers aus den USA zu tun. Mischa Zverev trifft auf den siebenmaligen Wimbledon-Champion Roger Federer aus der Schweiz. Alexander spielt im Kampf um sein erstes Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier gegen den österreichischen Qualifikanten Sebastian Ofner oder Jack Sock aus den USA.

Zverev junior ließ Tiafoe im letzten Spiel des Tages keine Chance und dominierte die Partie vom ersten bis zum letzten Ballwechsel. Mit seinem zweiten Matchball machte er den Erfolg perfekt. Deutlich schwerer tat sich sein älterer Bruder. Trotz einer 2:0-Satzführung musste Zverev gegen die Nummer 118 der Tennis-Welt drei Stunden und vier Minuten lang schuften, ehe sein Erfolg feststand.

Dabei sah es zunächst nach einer eindeutigen Angelegenheit aus. 21 Minuten dauerte der erste Satz, 33 Minuten der zweite. Dann aber schlichen sich mehr und mehr Fehler in das Serve-and-Volley-Spiel des 29 Jahre alten Linkshänders ein. Mischa Zverev verlor unerklärlicherweise die Kontrolle über das Match.

Nach dem dritten Satz schulterte der Weltranglisten-30. erst einmal seine Tasche und verschwand für knapp zehn Minuten in der Kabine. Auch den vierten Durchgang sicherte sich Kukuschkin. Es ging in den entscheidenden fünften Satz, in dem sich beide Spieler behandeln ließen. Zunächst rief Zverev den Arzt wegen einer kleinen blutenden Wunde am kleinen Finger der rechten Hand und spielte anschließend mit Pflaster weiter. Als Zverev 2:0 führte, brauchte auch Kukuschkin plötzlich medizinische Betreuung und ein Tape am linken Handgelenk.

Ob nun Psychospielchen oder ernsthafte körperliche Beeinträchtigungen – das Spiel war nun ausgeglichen und absolut offen. Kukuschkin glich zum 2:2 aus, gab dann aber sein Aufschlagspiel zum 4:2 für Zverev ab. Mit 57 Minuten dauerte der fünfte Satz länger als die beiden ersten Durchgänge zusammen – doch nach mehr als drei Stunden zog Zverev zum zweiten Mal nach 2008 bei dem Rasen-Klassiker in Runde drei ein.

Nach der zweimaligen Turniersiegerin Petra Kvitova ist auch die Weltranglisten-Dritte Karolina Pliskova ausgeschieden. Die US-Open-Finalistin des vergangenen Jahres verlor in der zweiten Runde gegen die Slowakin Magdalena Rybarikova 6:3, 5:7, 2:6. Die 25 Jahre alte Tennisspielerin aus Tschechien hatte 2016 das Endspiel in New York gegen Angelique Kerber verloren. Pliskova führt die Jahreswertung der besten Spielerinnen der Saison an und galt als Mitfavoritin auf den Titel in London.

Fotocredits: Alastair Grant,Alastair Grant,Adam Davy,Steven Paston,Sean Dempsey
(dpa)

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