Erfurt – Diskus-Olympiasieger Robert Harting glaubt nicht, dass er bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im August in London eine Medaille gewinnen kann.
«Ich bin auf jeden Fall bereit, mein Bestes zu geben und so weit wie möglich zu werfen», sagte der 32 Jahre alte Berliner im Interview von leichtathletik.de. «Medaillenchancen rechne ich mir aber nur aus, wenn die Bedingungen anstrengend sind oder die anderen stolpern.»
Der dreimalige Weltmeister hat die WM-Norm mit einer Saisonbestweite von 66,30 Meter bereits übertroffen und kann sich bei den deutschen Meisterschaften am Wochenende in Erfurt auf den angestrebten Gewinn seines zehnten Titels sowie auf London konzentrieren.
«Die Weltmeisterschaften stehen für mich absolut im Fokus. Ich befinde mich bereits seit zwei Wochen in einem gezielten Training für die WM und bin bereit, gegen die Besten der Welt anzutreten», sagte Harting. «Ich freue mich aber auch schon, wenn die Saison dann endlich vorbei ist. Es ist doch auch immer sehr anstrengend, mit mir selbst zu arbeiten.»
Dass er bei der WM – wie im Jahr 2012 mit 70,66 Meter – noch einmal die 70-Meter-Marke übertreffen kann, erwartet er nicht. «Ich weiß, was ich zu der Zeit konnte, sowohl körperlich als auch geistig. Ich befand mich sozusagen in der Blüte meiner Trainingsinhalte», sagte Harting. Nach einer Verletzung habe er von der Umsprung- auf die Stützwurf-Technik umstellen müssen. «Bei ausgereifter Bewegung sind mit dem Stützwurf sicherlich 67 Meter möglich.»
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(dpa)