London – Kann der aufschlaggewaltige Milos Raonic auch Roger Federer gefährlich werden? Sorgt der Luxemburger Gilles Muller für die nächste Überraschung? Wie geht Andy Murray mit dem Druck des Titelverteidigers um? Baut Novak Djokovic seine bemerkenswerte Bilanz aus?
Ein Blick auf die Viertelfinal-Matches am Mittwoch in Wimbledon:
ANDY MURRAY (GROSSBRITANNIEN/30/1.) – SAM QUERREY (USA/29/28.)*
Vor seinem Heim-Grand-Slam plagten Murray Probleme an der Hüfte, weshalb er eine mehrtägige Trainingspause einlegte. Der Titelverteidiger und Weltranglisten-Erste spielte bislang aber dennoch recht souverän auf. In der zweiten Runde ließ er Dustin Brown keine Chance, und auch gegen Querrey dürfte er eigentlich nicht ernsthaft in Gefahr geraten. Von acht Vergleichen mit dem 1,98-Meter-Mann hat Murray nur einen verloren, vor sieben Jahren im Finale von Los Angeles auf einem Hartplatz.
GILLES MULLER (LUXEMBURG/34/26.) – MARIN CILIC (KROATIEN/28/6.)
Cilic bezwang in der ersten Runde ohne Mühe den deutschen Routinier Philipp Kohlschreiber und hat im gesamten Turnier noch keinen Satz abgegeben. Muller dagegen stand bei seinem Achtelfinal-Coup gegen Rafael Nadal fast fünf Stunden auf dem Platz. Ob dem Luxemburger eine weitere Überraschung gelingt, scheint daher fraglich. Im direkten Vergleich mit dem US-Open-Sieger von 2014 liegt Muller 0:2 hinten. Erst vor wenigen Wochen gewann Cilic im Londoner Queen’s Club im Halbfinale. «Er ist gut drauf im Moment», sagte Muller. «Es wird sicher wieder ein schweres Match für mich.»
MILOS RAONIC (KANADA/26/7.) – ROGER FEDERER (SCHWEIZ/35/5.)
Im vergangenen Jahr verlor Federer im Halbfinale gegen Raonic, es war die dritte Niederlage im 12. Vergleich mit dem aufschlagstarken Kanadier. Der stand im Achtelfinale gegen Alexander Zverev kurz vor einer Niederlage, setzte sich aber in fünf Sätzen durch. Federer geht als Favorit in sein 50. Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier und sein 15. in Wimbledon. «Ich weiß, was mich erwartet», sagte er. Sein großes Ziel schwebt über allem: Am Sonntag will er als erster Tennisspieler der Geschichte den achten Wimbledon-Titel holen.
TOMAS BERDYCH (TSCHECHIEN/31/15.) – NOVAK DJOKOVIC (SERBIEN/30/4.)
27 Mal standen sich Djokovic und Berdych bereits gegenüber, 25 Mal hieß der Sieger Djokovic. Der Wimbledonsieger von 2011, 2014, 2015 ist wie Federer und Cilic noch ohne Satzverlust im bisherigen Turnierverlauf. «Er ist schon so lange dabei, er weiß, was es heißt, große Matches, große Turniere zu spielen. Er hat viel Erfahrung», sagte Djokovic, der 2010 im Halbfinale von Wimbledon gegen Berdych verlor. Weil sein Achtelfinale gegen den Franzosen Adrian Mannarino am späten Montagabend nicht auf den Center Court verlegt, sondern auf Dienstag verschoben wurde, hatte Djokovic einen Tag weniger Pause.
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(dpa)