Berlin – Basketballer Dennis Schröder will nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen, falls er bei heftiger Kritik keine Rückendeckung durch den deutschen Verband spürt.
Er habe nach der Europameisterschaft 2015 in Deutschland an Rücktritt gedacht, räumte der NBA-Profi der Atlanta Hawks in einem Interview der «Welt am Sonntag» ein. Damals war der Aufbauspieler nach dem Vorrunden-Aus scharf kritisiert worden, aus seiner Sicht nach wie vor zu Unrecht.
«Wenn eine Zeitung negativ über einen Spieler berichtet, dann muss der Verband hinter ihm stehen. Wenn das nicht so ist, bin ich eben in Zukunft raus», erklärte der 23-Jährige. Er habe den Verantwortlichen gesagt, dass es so nicht gehe. Sie hätten ihn verstanden und wollten alles dafür tun, dass die Spieler Unterstützung spürten. «Ich hoffe, dass so etwas nie wieder passiert. Denn es ist für mich noch immer eine riesige Ehre, für dieses Land zu spielen», sagte Schröder.
Trotz einiger Ausfälle kann die Nationalmannschaft aus Sicht von Schröder selbstbewusst in die anstehende Europameisterschaft gehen. «Wir sind eines der besten Teams in Europa, und ich möchte mit der Nationalmannschaft eine neue Ära starten. Warum sollen wir also nicht um eine Medaille mitspielen?», fragte Schröder. «Mit Paul Zipser und Maximilian Kleber, die jetzt ja beide in die NBA gewechselt sind, hätten wir eine Chance auf den Titel gehabt. Schade, dass sie fehlen. Auch so haben wir mit Daniel Theis und Maodo Lo ein paar richtig gute Jungs dabei», betonte der einstige Braunschweiger.
Die EM dauert vom 31. August bis zum 17. September. Das deutsche Team trifft in der Vorrunde in Tel Aviv auf die Ukraine, Georgien, Israel, Italien und Litauen. Die K.o.-Phase findet in Istanbul statt. Beim Vorbereitungsturnier am Wochenende in Kasan durfte Schröder pausieren.
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(dpa)