New York – Als Titelverteidigerin ist Angelique Kerber bei den US Open in der ersten Runde ausgeschieden. Nach dem 3:6, 1:6 gegen die Japanerin Naomi Osaka nahm die Weltranglisten-Sechste Stellung zu ihrem Tief, zu den Unterschieden zu ihrem märchenhaften vergangenen Jahr und zu ihrem schmerzenden Ellbogen.
Sie haben nach dem Match schnell den Platz verlassen. Wollten Sie einfach nur weg?
Angelique Kerber: Ich kann nur sagen, dass es heute nicht mein Tag war. Ich habe alles probiert, ich habe die letzten Wochen mein Bestes gegeben. Ich habe sehr gut trainiert. Am Ende sieht man, dass Matches immer noch was anderes sind.
Was hat sich im Vergleich zum letzten Jahr geändert?
Kerber: Letztes Jahr wird immer mein bestes Jahr sein. Dieses Jahr ist ein ganz anderes Jahr. Ich habe nicht so gut gespielt, ich habe nicht so viele Matches gehabt. Das gibt mir nicht das Selbstvertrauen,wenn ich auf den Platz gehe. Ich versuche immer noch mein Bestes. Ich habe immer noch meine Ziele vor Augen. Aber das ist Sport. Es kann nicht alles gut laufen, es gibt immer Auf und Abs. Man darf den Kopf nicht in den Sand stecken. Das mache ich auch nicht. Ich weiß, dass ich aus dem Tief rauskommen werde. Ich habe schon einige Aufs und Abs gehabt in den letzten Jahren.
Sie haben vor dem Match von Probleme mit dem Ellbogen gesprochen. War das auch heute zu spüren?
Kerber: Das soll jetzt keine Entschuldigung sein. Der Ellbogen zwickt schon länger. Das habe ich schon in Wimbledon ein bißchen gemerkt, seit dem habe ich ein kleines Problem. Ich versuche jetzt erst einmal 100-prozentig gesund zu werden. In diesem Jahr hatte ich immer mal kleinere Verletzungen zwischendrin.
Sind Sie vielleicht auch froh, dass der Rummel nun weniger wird?
Kerber: Froh würde ich nicht sagen. Ich kenne das ja schon aus den letzten Monaten. Das gehört dazu. Es ist nicht so, dass es meinen Trainingsplan komplett zerstört. Ich habe es jetzt einigermaßen hinbekommen. Ich weiß genau, wie ich meinen Tagesablauf koordiniere. Ich weiß genau, was ich kann. Das habe ich auf dem Trainingsplatz gezeigt. Man hat aber manchmal Tage wie heute, das muss man jetzt leider akzeptieren.
Gibt es einen Punkt in den letzten acht Monaten, der schief gelaufen ist?
Kerber: Ich kann jetzt keinen Punkt nennen. Ich würde das letzte Jahr genauso machen. Ich hätte vielleicht nur eins, zwei Wochen länger Urlaub machen sollen, um mich dann komplett zu resetten und neu zu beginnen. Das wäre vielleicht das Einzige.
Sie hatten sich durch die Rückkehr von Benjamin Ebrahimzadeh neue Impulse erhofft. Ist das jetzt frustrierend?
Kerber: Für mich ist es wichtig, dass ich weiß, was ich kann. Ich habe in den letzten Monaten sehr hart trainiert. Matches sind einfach anders. Natürlich habe ich gehofft, dass ich dieses Turnier als neuen Ansporn nehme. Das ist nicht das Ergebnis, das ich mir erhofft habe. Ich gebe jetzt nicht auf.
Fotocredits: Javier Rojas
(dpa)