Ismaning (dpa) – Werder Bremens früherer Manager und Aufsichtsratschef Willi Lemke hat vor der fortschreitenden Kommerzialisierung im Fußball gewarnt.
«Wir müssen uns vorsehen, dass die Fans nicht irgendwann die Schnauze voll haben», sagte der SPD-Politiker im Sport1-«Doppelpass». «Auf der anderen Seite gibt der Markt das natürlich her. Die Blase kann aber irgendwann platzen, wenn die Herren aus Katar oder Russland keine Lust mehr auf Fußball haben. Und dann hat der Fußball schon viel Schaden genommen.»
Allerdings ist auch Lemkes früherer Club Bremen seit geraumer Zeit auf der Suche nach Investoren. Bremens ehemaliger Senator für Bildung und Inneres plädierte indes vehement für die Beibehaltung der sogenannten 50+1-Regel, nach der Stammvereine die Mehrheit an ausgegliederten Profigesellschaften behalten müssen. «Die Vereine müssen die Macht behalten, zu entscheiden, was bei ihnen passiert – und nicht ein Scheich aus Katar oder sonst wer», meinte der 71 Jahre alte Lemke.
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