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96 fühlt sich dank Harnik bundesligatauglich

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Wolfsburg – Hannover 96 hat einen Traumstart in die Bundesliga hingelegt. Das Selbstbewusstsein des Aufsteigers wächst auch nach dem Remis im Niedersachsen-Duell gegen Wolfsburg weiter.

Wenn Angreifer Martin Harnik bei Manager Horst Heldt künftig öfter solche Assoziationen auslöst, dann kann sich 96 auf den Rest der Saison freuen. Der kuriose Hacken-Treffer des Österreichers zum 1:1 gegen den VfL Wolfsburg erinnerte den 96-Manager an den erfolgreichsten Torjäger der Fußball-Bundesligageschichte: «Gerd-Müller-Manier» sei das gewesen. Aus dem Getümmel kullerte der Ball durch die Beine von Abwehrspieler Robin Knoche und Keeper Koen Casteels ins Tor – zum 500. Auswärtstreffer von 96 in der Liga.

Sportchef Heldt brachte der dritte Auftritt des Aufsteigers in dieser Saison noch eine Erkenntnis. «Wir können mithalten», sagte er. Nach drei Spielen ist Hannover Dritter der Tabelle, ungeschlagen – und hat sogar einen Punkte mehr als Bayern München. Die Abstiegsregion liegt derzeit in beruhigender Ferne, und das ist für den vor der Saison als Wackelkandidaten gehandelten Club beachtlich.

«Wir können mehr als zufrieden sein», sagte 96-Boss Martin Kind. Motivation, Charakterstärke und sogar gute spielerische Ansätze habe er gesehen. Diese Beobachtungen stimmten ihn zuversichtlich, «wenig Angst» habe er vor dem nächsten Gegner. Das ist am Freitag der Hamburger SV.

Tatsächlich lässt sich nach dem Auswärtsspiel in Wolfsburg über Hannover weiter sagen: Es läuft für 96. Die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter ließ gegen den niedersächsischen Nachbarn wenig zu, der Wolfsburger Treffer durch Daniel Didavi (52.) per Freistoß wurde durch eine Verkettung unglücklicher Umstände möglich. Danach taumelte 96 zwar kurz, kämpfte sich aber wieder zurück und durfte sich nicht unverdient über Harniks Hacken-Treffer (75.) freuen.

Natürlich war nicht nur bei diesem Tor viel Glück dabei, auch bei den beiden 1:0-Siegen gegen Mainz und Schalke zuvor wurde Hannover nicht gerade vom Pech verfolgt.

Unglück fühlten hingegen die Wolfsburger. Sie haderten damit, dass Didavi kurz nach dem 1:0 aus optimaler Position verzog. «Wir brauchen zu viel Situationen, um ein Tor zu machen», sagte Mittelfeldspieler Josuha Guilavogui. Das Team sei aber besser als in der Vorsaison, als der Club in die Relegation musste, beteuerte der Franzose.

Ob das wirklich so ist, das hat der VfL bislang noch nicht bewiesen. Gegen Hannover zeigte das Team immerhin Ansätze von Spielstärke und seiner individuellen Klasse, das Angriffsspiel lief mit Neuzugang Divock Origi nicht mehr so statisch auf Kapitän Mario Gomez zu.

Allerdings muss Wolfsburg möglicherweise den 32-Jährigen Gomez ersetzen, weil dieser sich am Sprunggelenk verletzte. Trotz Origi wäre das ein herber Verlust. Eine Diagnose stand zunächst aber nicht fest. In der Verteidigung muss VfL-Trainer Andries Jonker bereits ohne einige verletzte Stammkräfte arbeiten.

Hannover hat solche Verletzungssorgen derzeit nicht. Und die Zweifel, ob die Ligatauglichkeit bestehe, haben sich erstmal erledigt. Auch die neuen Stürmer Jonathas und Ihlas Bebou, die Heldt kurz vor Transferende noch nach Hannover holen konnte, scheinen der Mannschaft helfen zu können. Und sonst lauert da ja noch Harnik.

Fotocredits: Peter Zimmermann
(dpa)

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