Hamburg – HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat sich für die Abschaffung der 50+1-Regel im deutschen Fußball ausgesprochen. Dies sagte der Milliardär dem «Hamburger Abendblatt» nach einem Treffen mit Hannovers Präsident Martin Kind vor dem Nordduell am Freitagabend.
«Für das Anliegen von Herrn Kind habe ich volles Verständnis und befürworte den Fortfall der 50+1-Regel», antwortete Kühne auf eine Anfrage der Zeitung. Kind kämpft seit Jahren für die Abschaffung der Regel, die die Übernahme von Investoren begrenzen soll.
Eine Sondergenehmigung der Deutschen Fußball Liga ermöglicht es dem Geldgeber, die Mehrheit bei Hannover 96 zu übernehmen. Die Ausnahmeregel besagt, dass 50+1 aufgehoben werden kann, wenn sich ein Investor über 20 Jahre lang bei einem Verein engagiert hat.
Bei der 2014 gegründeten Fußball-AG des Hamburger SV stehen nur 24,9 Prozent der Anteile zum Verkauf – Kühne hält davon bereits 17 Prozent. Nach mehreren Interviews des Logistikunternehmers prüft die DFL derzeit, ob sein Einfluss gegen die umstrittene Regelung verstößt und er unerlaubt auf die Transferpolitik eingewirkt hat.
«Sein Engagement gibt ihm das Recht, sich zum HSV zu äußern», sagte Kind der Zeitung. «Die Entscheidung, die Anteile auf 24,9 Prozent zu begrenzen, war halbherzig. Mit diesem begrenzten Modell wird es selbst in einer reichen und großen Stadt wie Hamburg schwierig, Investoren zu finden.»
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(dpa)