Frankfurt/M. – Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Werder Bremen tritt bei Eintracht Frankfurt erstmals mit Interimstrainer Florian Kohfeldt an.
Ob der 35 Jahre alte Nachfolger des am Montag beurlaubten Alexander Nouri länger Werder-Trainer bleibt, hängt unter anderem auch vom Ergebnis am Freitagabend (20.30 Uhr) ab. In der folgenden Länderspielpause will Sportchef Frank Baumann eine Entscheidung treffen. Neben Kohfeldt sind auch noch einige andere Namen im Gespräch. Ein Überblick:
FLORIAN KOHFELDT (35)
Der 35-Jährige trainierte bislang das Bremer Drittligateam und wird von Sportchef Baumann als «großes Trainertalent» gesehen. «Er wird so oder so eine große Zukunft als Trainer haben», prophezeite Baumann gar. Ob Kohfeldt nach den zumindest langfristig missglückten vorherigen Beförderungen der einstigen Reserve-Trainer Viktor Skripnik und Alexander Nouri den Job tatsächlich bekommt, ist aber offen. Ausgeschlossen scheint es nicht.
LUCIEN FAVRE (60)
Angeblich schwebt den Werder-Bossen ein großer Name als Trainer vor. Den hat der Schweizer ohne Frage. Favre steht zur Zeit bei OGC Nizza unter Vertrag. Sein Berater Reza Fazeli sagte der dpa zu einem möglichen Engagement in Bremen: «Das ist im Moment kein Thema. Lucien Favre ist total konzentriert auf seine Aufgabe in Nizza.» Dies kann bei der nächsten Niederlage der Franzosen freilich schon wieder anders aussehen. Nach Platz drei im Vorjahr ist Nizza aktuell nur Tabellen-16.
THOMAS TUCHEL (44)
Auch der frühere Coach von Borussia Dortmund zählt zu den europäischen Top-Trainern. Kaum vorstellbar, dass der derzeit vereinslose Schwabe zu Werder kommen würde, auch wenn er als Sympathisant des Clubs gilt. Zuletzt wurde Tuchel mit Bayern München und dem FC Everton in Verbindung gebracht. Hoffnungen macht man sich bei Werder wohl selbst nicht so recht, Baumann will ihn laut des Internetportals Deichstube.de dennoch kontaktieren.
BRUNO LABBADIA (51)
An die große Lösung scheint in Bremen kaum einer richtig zu glauben. Häufig genannt wird aber der frühere Werder-Stürmer. Labbadia war schonmal im Gespräch in Bremen. Diesmal dürfte es aber wohl nur dann konkret werden, wenn ein Star-Trainer nicht zu bekommen ist und Kohfeldt auf Anhieb keinen Erfolg hat.
MARCEL KOLLER (56)
Der bisherige österreichische Nationaltrainer wurde vom «Kicker» ins Spiel gebracht. Der frühere Bochumer und Kölner Trainer genießt durch seine gute Arbeit in Österreich einen guten Ruf. Dazu besäße er bei Werder in den Österreichern Zlatko Junuzovic und Florian Kainz zwei Fürsprecher.
RENÉ WEILER (44)
Wie Favre und Koller ist auch Weiler Schweizer. Er war zuletzt Coach beim belgischen Erstligisten RSC Anderlecht und wäre frei verfügbar. Der frühere Trainer des 1. FC Nürnberg wurde von einigen Medien als möglicher Nouri-Nachfolger ins Spiel gebracht.
MARKUS WEINZIERL (42)
War mal durch seine Tätigkeit beim FC Augsburg der Aufsteiger der Trainerbranche. Er scheiterte dann beim FC Schalke auch am schwierigen Umfeld. Das wäre in Bremen deutlich ruhiger. Weinzierl steht aber noch bei Schalke unter Vertrag.
Fotocredits: Carmen Jaspersen
(dpa)