Cancun (dpa) – 16 Jahre nach den bis dato letzten Titelkämpfen und nach vier vergeblichen Anläufen darf Oberstdorf wieder Nordische Ski-Weltmeisterschaften veranstalten.
Bei der Wahl zum Ausrichter der Titelkämpfe im Jahr 2021 setzten sich die Allgäuer gegen Trondheim und Planica durch. Nach 1987 und 2005 hat die Marktgemeinde damit zum dritten Mal gemeinsam mit dem Deutschen Skiverband die nordischen Skisportler beim Saisonhöhepunkt zu Gast.
Oberstdorf überzeugte im mexikanischen Cancun mit einer stimmigen und sympathischen Bewerbung im Stil einer Hollywood-Filmproduktion und setzte sich bereits im ersten Wahlgang mit elf der 17 zu vergebenden Stimmen im FIS-Council durch. Trondheim erhielt vier Stimmen, Planica zwei. «Als WM-Gastgeber wollen wir 2021 dort weitermachen, wo wir 2005 aufgehört haben», verkündete DSV-Präsident Franz Steinle.
«Die Freude über das positive Votum ist natürlich riesengroß», sagte Steinle. Viermal hatte sich Oberstdorf zuvor vergeblich um die WM beworben, bei den beiden vorherigen Abstimmungen war der bayerische Wintersportort jeweils knapp gegen Lahti und Seefeld gescheitert. Aber aller guten Dinge waren am Ende fünf. «Die hohe Wertschätzung, die wir uns gemeinsam als Veranstalter von Großereignissen erarbeitet haben, war in der gesamten Skifamilie sehr deutlich zu spüren», betonte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann. Er gehörte als Council-Mitglied zu den Abstimmenden.
Eine kleine Probe für das, was 2021 auf Oberstdorf zukommt, gibt es bereits drei Jahre zuvor. Dann wird auf der Heini-Klopfer-Schanze im Allgäu der Skiflug-Weltmeister ermittelt. «Diese beiden Weltmeisterschaften werden zweifellos nicht nur in der Region, sondern auch national und international eine positive Sogwirkung für den nordischen Skisport entwickeln», hoffte DSV-Chef Steinle.
In ihrer Abschlusspräsentation hatte die deutsche Delegation vor dem 17-köpfigen FIS-Council noch einmal auf informative und emotionale Weise die Werbetrommel gerührt. Neben den sportfachlichen und infrastrukturellen Aspekten thematisierten die insgesamt vier eingespielten Bewerbungsfilme die wirtschaftliche Bedeutung des WM-Standorts Deutschland für nationale und internationale Partner.
«Wir wissen, dass wir gemeinsam vor einer großen Herausforderung stehen, wenn wir sicherstellen wollen, dass die sportlichen und kommunalen Infrastrukturen nachhaltig von diesen Titelkämpfen profitieren. Letztlich brauchen wir die Weltmeisterschaften, um den Bestand unserer Anlagen dauerhaft abzusichern», sagte Bürgermeister Laurent Mies.
Peter Kruijer, Präsident des Skiclubs Oberstdorf, blickte in der Stunde des Erfolgs bereits nach vorn. «Als einer der erfolgreichsten Vereine und Veranstalter weltweit verstehen wir die WM zum einen als große Chance für den Leistungssport und unsere Events. Gleichzeitig gibt es wohl kaum eine bessere Möglichkeit, Kinder und Jugendliche für den Skisport zu begeistern.»
Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand