Schonach (dpa) – Eric Frenzel hat nach 29 Jahren den Fluch von Schonach gebannt. Der Olympiasieger gewann am Samstag als erster deutscher Kombinierer nach Hubert Schwarz 1987 den Schwarzwaldpokal.
Der achte Weltcupsieg Frenzels in dieser Saison stand aber erst nach einem Protest der deutschen Mannschaft gegen den ursprünglichen norwegischen Sieger fest.
«Wir haben protestiert, weil Magnus Krog bei seinem Überholmanöver kurz vor dem Ziel Eric Frenzel den Weg abgeschnitten hat. In der Regel steht, dass der Überholende den Überholten danach nicht blocken darf. Das hat Krog gemacht. Die Fernsehbilder haben es klar gezeigt», erklärte der deutsche Weltcup-Trainer Kai Bracht. Den Gegenprotest wies die Jury ab und disqualifizierte Krog, der als Erster ins Ziel gelaufen war.
«Auch wenn’s bitter für Krog ist, bin ich froh über die Jury-Entscheidung. Es war ein klarer Regelverstoß. Da muss durchgegriffen werden, sonst nehmen die unfairen Attacken immer mehr zu», sagte Cheftrainer Hermann Weinbuch. «Ich bin aber auch Sportler und möchte, dass derjenige Sieger ist, der zuerst ins Ziel läuft. Schön ist so eine nachträgliche Entscheidung für niemanden.»
Frenzel, der unmittelbar nach dem Zieleinlauf dem Norweger gratuliert hatte, sprach von einer letztlich gerechten Entscheidung. «Ich freue mich auch für das Publikum, das so lange im Stadion ausgeharrt hat», meinte er. Zuvor war Krog in dem Renn-Krimi mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor Frenzel ins Ziel gestürmt. «Dass ich so knapp hinten lag, hat mich schon geärgert, zumal ich mich auf der Zielgeraden noch stark gefühlt habe», sagte der Oberwiesenthaler nach dem Wimpernschlag-Einlauf.
Den 27-Jährigen beschäftigte danach auch der Gedanke, ob er auf der Schlussrunde zu früh attackiert habe. «Ich fühlte mich gut, Krog und Schmid schienen mir eine kleine Schwäche zu zeigen. Da habe ich es versucht und hatte gehofft, eine größere Lücke reißen zu können», sagte der sächsische Olympiasieger und Weltmeister.
Grund zur Freude hatte neben Frenzel auch der viertplatzierte Breitnauer Fabian Rießle. Der Schwarzwälder sicherte sich damit vor dem letzten Weltcup-Rennen am Sonntag Platz drei in der Gesamtwertung. «Da werden 15 Kilometer gelaufen. Das sollte mir entgegenkommen», äußerte sich Rießle vor dem Saison-Finale kämpferisch.
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