Leipzig – Erster, Zweiter, Dritter oder doch nur Vierter? Für die deutschen Handball-Frauen ist vor dem Vorrundenfinale der Heim-Weltmeisterschaft gegen Vize-Weltmeister Niederlande an diesem Freitag (18.00 Uhr) in Leipzig noch alles möglich.
Fest steht lediglich, dass die DHB-Auswahl ihr Ticket für das Achtelfinale am Sonntag bereits sicher hat. Doch wer der Gegner sein wird, entscheidet sich erst in den letzten Gruppenspielen.
Die Ausgangslage ist klar: Bei einem Sieg gegen den EM-Zweiten sind die Ladies Gruppensieger und würden in der K.o.-Runde auf den Vierten der Gruppe C treffen. «Wir wollen uns natürlich die bestmögliche Ausgangsposition verschaffen und das Spiel gewinnen», sagte Rückraumspielerin Emily Bölk. «Und natürlich verfolgen wir auch die Ergebnisse in der anderen Gruppe. Aber wir hoffen nicht auf einen bestimmten Gegner, sondern nehmen den, der kommt.»
Auch im Falle eines Unentschiedens wäre Deutschland Gruppensieger, wenn Serbien danach nicht gegen Südkorea gewinnt. Und selbst eine Niederlage mit drei Toren Differenz würde noch für Platz eins reichen, wenn es im Duell zwischen dem WM-Zweiten von 2013 und dem Asienmeister keinen Sieger gibt. Im schlimmsten Fall kann der Tabellenführer bei einer hohen Niederlage aber sogar noch auf Rang vier abrutschen.
Bundestrainer Michael Biegler will von solchen Rechenspielen zwar nichts wissen, einen Blick auf die Tabelle hat er aber natürlich auch geworfen. «Wir haben eine Konstellation, wo eindeutig zu sehen ist, dass es nicht um die Tordifferenz geht, sondern um die Punkte», sagte er. «Natürlich wäre es schöner, im Achtelfinale einen einfacheren Gegner zu haben.»
Der 56-Jährige schaut aber lieber auf die eigene Mannschaft, die noch Luft nach oben hat. «Wir sind noch nicht im WM-Flow und brauchen das Spiel zur Präparation», sagte Biegler. «Wir werden uns darauf fokussieren, was wir im Angriff und im Gegenstoß besser machen müssen. Wenn die Mannschaft die Aufgaben erfüllt, ist sie auch erfolgreich.» Eine Niederlage gegen die Niederlande möchte Biegler gerne vermeiden, um nicht mit einem Negativerlebnis in die K.o.-Phase zu starten: «Meine Spielerinnen fühlen sich wohler, wenn sie auf Selbstvertrauen und positive Erfahrungen zurückgreifen können.»
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(dpa)