Schönau am Königssee (dpa) – Dank der goldenen Generation um Olympiasieger Felix Loch bleiben die deutschen Rennrodler international eine Macht. Bei der Heim-WM am bayerischen Königssee sicherten sich Loch, Natalie Geisenberger und Co. alle wichtigen Goldmedaillen.
Loch rundete das perfekte Wochenende aus deutscher Sicht am Sonntagnachmittag mit dem fünften WM-Titel seiner Karriere im Einsitzer ab. «Es ist einfach nur Hammer. Hier zu Hause vor dem Publikum, es ist so geil», sagte der strahlende Sieger.
Bereits am Samstag waren Olympiasiegerin Geisenberger bei den Frauen und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt auf ihrer Heimbahn zu ungefährdeten Erfolgen und ihrem jeweils dritten WM-Sieg nacheinander gefahren. Auch in der Team-Staffel zum Abschluss der WM hatte die Konkurrenz klar das Nachsehen: Loch, Geisenberger und Wendl/Arlt sorgten für den sechsten WM-Erfolg in Serie in dieser Disziplin. Seit der Einführung der Staffel gewann noch nie eine andere Nation. «Sicherlich haben wir hier auch den Heimvorteil gehabt», sagte Bundestrainer Norbert Loch. «Und den haben wir auch genutzt!»
Einziger Wermutstropfen aus deutscher Sicht war der verpasste Sieg der Frauen im erstmals bei einer WM ausgetragenen Sprint. Geisenberger landete bei der Premiere am Freitag auf dem zweiten Platz hinter der überraschend starken Martina Kocher aus der Schweiz. Europameisterin Dajana Eitberger wurde Dritte.
«Man muss sich auch mal für die anderen freuen können», sagte Geisenberger. «Ich habe schon oft genug gewonnen.» Im Sprint beginnt die Zeitmessung erst 100 Meter nach dem Start, wenn die Schlitten schon eine hohe Geschwindigkeit erreicht haben. Loch und Wendl/Arlt fuhren auch in dieser Disziplin souverän zum Sieg.
Kufen-Legende Georg Hackl hatte die bayerischen Athleten aufgrund ihrer Erfolge zuvor als «goldene Generation» bezeichnet. «So etwas wird es so schnell nicht mehr geben», sagte er dem «Münchner Merkur».
Ralf Palik feierte mit der Silbermedaille im Einsitzer-Rennen hinter Loch den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Für Rekord-Weltmeisterin Tatjana Hüfner aus Thüringen dagegen lief’s nicht ganz so gut: Sie verpasste zweimal knapp das Podest.
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