Berlin – Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting wird in seinem Abschiedsjahr zum Filmstar.
Hautnah wird der 33 Jahre alte Berliner in den kommenden Monaten vom Team um Regisseur Guido Weihermüller begleitet – das transmediale Filmprojekt «Sechsviertel» will auch die unbekannten Seiten des eigenwilligen Leichtathleten zeigen.
«Wir nennen das «der kalkulierte Ausstieg», denn es ist Roberts Leben, und er begleitet den Prozess ja sehr bewusst», sagte Weihermüller der Deutschen Presse-Agentur. Der Hamburger Filmemacher hatte 2016 schon mit der Dokumentation «Die Norm» für Aufsehen gesorgt und auch die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst zur Goldmedaille nach Rio begleitet.
«Sechsviertel» steht bildlich für die anderthalb Umdrehungen des Athleten im Wurfring, bis der Diskus seine Hand verlässt. Im Film sind das sechs Kapitel, in denen Harting sich mit dem Thema Abschied aus verschiedenen Perspektiven intensiv auseinander setzt. Das jetzt gestartete Projekt beginnt mit einer Web-Dokumentation, die jeder im Internet verfolgen kann. Geplant sind zudem eine 45-minütige TV-Dokumentation und später ein Kinofilm.
«Wenn Kampfpiloten, Top-Manager und auch Leistungssportler, die 15 Jahre auf einem superhohen Niveau nichts anderes gemacht haben, plötzlich ihre sozialen Strukturen verlieren – das beschreibt Sechsviertel», sagte Harting der dpa. Dabei gehe es nicht um eine klassische Biografie, sondern eher um gesellschaftliche Konflikte und den Aufbau einer neuen Identität.
Harting will im nächsten Jahr noch einmal bei seiner Heim-EM in Berlin starten und dort eine Medaille holen. Am 2. September bestreitet er beim ISTAF im Olympiastadion seinen letzten Wettkampf.
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(dpa)