Hamburg – Die Mannschaft des Hamburger SV muss sich umstellen. Der am Montag vorgestellte neue Trainer Bernd Hollerbach will seine Profis zwar nicht kasernieren, sie sollen sich aber ganztags im Volksparkstadion aufhalten.
So will der 48 Jahre alte Nachfolger des beurlaubten Markus Gisdol ein neues Gemeinschaftsgefühl entwickeln. «Es kommt darauf an, dass wir uns als Einheit präsentieren», sagte Hollerbach bei seiner ersten Pressekonferenz als HSV-Coach.
Es geht los um 8.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück im Stadion, danach folgt die erste Trainingseinheit. Nach dem Mittagsessen schließt sich eine Ruhephase an. Hollerbach hat sich schon erkundigt, wie und wo sich das im Stadion umsetzen lässt. Mit frischen Kräften soll es anschließend auf den Rasen zur zweiten Übungseinheit gehen. «Ich halte es immer so, wenn wir zweimal am Tag trainieren, dass die Spieler auf dem Stadiongelände bleiben», sagte der Coach. Bei Gisdol war es üblich, nach den Einheiten wieder nach Hause auszuschwärmen.
Sportchef Jens Todt anerkennend über die Neuerwerbung: «Er ist ein Trainer, der viel Wert auf Disziplin legt. Er hat eine Mischung aus natürlicher Autorität und Herzlichkeit.» Von seinem Schützlingen fordert der neue Chefcoach, «dass wir Ordnung auf dem Platz haben, dass wir Stabilität haben».
Hollerbach kann die neue Gemeinsamkeit im Stadion auch zu intensiven Gesprächen mit seinen Schützlingen nutzen. Das scheint ihm besonders notwendig. «Die Mannschaft ist ein bisschen verunsichert», nannte der Unterfranke eines der größten Mankos derzeit und kündigte an: «Ich werde viele Einzelgespräche führen.»
Dazu dürfte auch der Austausch mit dem Sportchef gehören. Es geht um mögliche Verstärkungen. «Der Trainer ist ganz stark in die Kaderplanung involviert. Wir sondieren ganz intensiv den Markt und sind nicht untätig», sagte Todt. Ob Walace seine Wechselabsichten durch den Trainerwechsel ändert, ist allerdings nicht anzunehmen.
Mit allen Profis will er grundsätzlich bei null anfangen. «Ich habe der Mannschaft gesagt, dass jetzt alles offen ist. Bei allen geht es von vorne los», betonte Hollersbach.
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(dpa)