Frankfurt/Main – In der Bundesliga wird beim Videobeweis erst auf die so genannte kalibrierte Linie zurückgegriffen, wenn die Technik vom Weltverband FIFA zertifiziert und zugelassen ist.
Dies erklärte Ansgar Schwenken, Direktor bei der Deutschen Fußball Liga, am Sonntag auf der DFL-Homepage. Das Thema mit der Abseitslinie war am Wochenende wieder aufgekommen, nachdem der 1:1-Ausgleich des Hamburger SV in Leipzig aus abseitsverdächtiger Position gefallen war.
«Die Fernsehbilder zeigen, dass Kostic beim 1:1 des HSV in Leipzig im Abseits stand. Mithilfe einer Linie auf dem Bildschirm. Diese Linie haben die Video-Schiris in Köln aber gar nicht», erklärte Ex-FIFA-Referee Thorsten Kinhöfer in seiner Kolumne für die «Bild am Sonntag». «Ohne dieses Hilfsmittel kann man die Abseitsstellung aber gar nicht erkennen.» Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hatte sich über das gegebene Tor aufgeregt.
«DFL und DFB werden, wie in den vergangenen Monaten immer wieder betont, erst auf die so genannte kalibrierte Linie zurückgreifen, wenn von FIFA und IFAB Versionen eines oder mehrerer Dienstleister zertifiziert wurden und zugelassen sind – ähnlich wie das vor Einführung der Torlinientechnologie der Fall war», sagte Schwenken am Sonntag. Erst dann sei mithilfe der Linien verlässlich aufgelöst, ob eine Abseitsstellung vorliege oder nicht. Bei Fernsehbildern könne schon die minimalste zeitliche Abweichung zu einem fehlerhaften Ergebnis führen. Mit der Lizenzierung des Systems rechnet Schwenken in dieser Testsaison nicht mehr.
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(dpa)