Brisbane – Mit einem schwer erkämpften Fünf-Satz-Sieg hat Alexander Zverev das deutsche Davis-Cup-Team in Australien mit 1:0 in Führung gebracht. Der Weltranglisten-Fünfte gewann in Brisbane gegen den Davis-Cup-Debütanten Alex De Minaur in 3:54 Stunden 7:5, 4:6, 4:6, 6:3, 7:6 (7:4).
«Ich spiele für mein Land, da kann ich nicht aufgeben», sagte der 20 Jahre alte Tennisprofi aus Hamburg im Siegerinterview auf dem Platz. Im fünften Satz lag Zverev bereits mit 0:3 zurück, kam aber wieder zurück und hatte im Tiebreak bessere Nerven als sein 18 Jahre alter Kontrahent.
Für Zverev war es im sechsten Davis-Cup-Match erst der zweite Sieg. «Ich habe gut angefangen, dann habe ich etwas zu defensiv gespielt», sagte die deutsche Nummer eins und richtete sich an das australische Publikum mit dem Satz: «Sorry, dass ich gewinnen musste, aber glaubt mir, so wird es viel interessanter.» Für das anschließende zweite Einzel waren Jan-Lennard Struff und Nick Kyrgios nominiert.
Zverev startete gegen die Nummer 139 der Welt gut und ging 5:2 in Führung, bekam danach aber immer mehr Probleme mit der unerschrockenen Spielweise seines Gegenübers. Den ersten Satz sicherte sich Zverev nach einigen Wacklern in 48 Minuten, doch danach brachte De Minaur die deutsche Nummer eins mehr und mehr zur Verzweiflung. De Minaur brachte nahezu jeden Ball zurück, Zverev fiel zu wenig ein, er fing an zu hadern und den Kopf zu schütteln.
Vor dem dritten Satz lief Zverev versehentlich auf die falsche Seite des Platzes. Mit einem Doppelfehler ermöglichte er De Minaur beim Stand von 3:3 einen Breakball. Zverev servierte mit 213 Stundenkilometern, den Return spielte De Minaur dann aber unerreichbar für den Deutschen in die Ecke. Mit einem Ass machte der junge Australier schließlich die 2:1-Satzführung perfekt.
Im vierten Durchgang gelang dem wieder etwas konstanteren Zverev das Break zum 5:3, was er sich nicht mehr nehmen ließ und den fünften Satz erzwang. Trotz des 0:3-Rückstandes gab Zverev nicht auf. «Auch als ich mit einem Break zurück lag, habe ich weitergekämpft», sagte er – und belohnte sich nach fast vier Stunden mit dem Sieg.
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(dpa)