Brisbane – Zittersieg in fünf Sätzen für Alexander Zverev, klare Dreisatz-Niederlage für Jan-Lennard Struff: Im Davis-Cup-Duell zwischen Gastgeber Australien und Deutschland steht es nach dem Auftakt 1:1.
Damit fällt die Entscheidung in der Erstrunden-Partie in Brisbane erst am Sonntag. Das Doppel am Samstag wird aber zu einer wichtigen Weichenstellung. Offiziell nominiert waren für die deutschen Tennis-Herren Peter Gojowczyk und Tim Pütz sowie für die Australier John Peers und Matthew Ebden.
Kurzfristige Änderungen sind aber noch möglich und wurden auch bei beiden Teams erwartet. Der Gewinner der Partie in der Pat-Rafter-Arena spielt im Viertelfinale vom 6. bis 8. April gegen Großbritannien oder Spanien, der Verlierer muss in den Playoffs im September gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpfen.
Zverev jedenfalls signalisierte trotz des fast vierstündigen Kraftaktes im ersten Match seine Bereitschaft, auch Doppel zu spielen. Der 20 Jahre alte Hamburger gewann gegen den 18 Jahre alten Davis-Cup-Debütanten Alex De Minaur in 3:54 Stunden 7:5, 4:6, 4:6, 6:3, 7:6 (7:4). Anschließend musste sich Struff der australischen Nummer eins Nick Kyrgios mit 4:6, 4:6, 4:6 geschlagen geben.
«Wir haben diesen Punkt gebraucht. Ich spiele für mein Land, da kann ich nicht aufgeben», sagte Zverev und betonte: «Ich hatte immer das Gefühl, dass ich das Match noch drehen kann.» Im fünften Satz lag der Weltranglisten-Fünfte gegen die Nummer 139 der Branchenwertung bereits mit 0:3 zurück, wehrte einen Breakball zum möglichen 0:4 ab, kämpfte sich aber in das Match zurück und hatte im Tiebreak die besseren Nerven. «Alles hing von mir ab, die Punkte und Fehler habe ich selber gemacht. Ich musste positiv bleiben», analysierte Zverev.
Er startete souverän und ging 5:2 in Führung. Beim Seitenwechsel beim Stand von 4:1 erkundigte sich Zverev bei einem Ballmädchen, das kurz vorher ausgerutscht war, nach dem Befinden und gab der verdutzten jungen Dame ein Küsschen auf die Wange. Doch die Lockerheit verflog immer mehr, weil Zverev Probleme mit der unerschrockenen Spielweise seines Gegenübers bekam und in der Konzentration nachließ.
Den ersten Satz sicherte sich Zverev nach einigen Wacklern in 48 Minuten, doch danach brachte De Minaur die deutsche Nummer eins mehr und mehr zur Verzweiflung. Der Teenager aus Sydney brachte nahezu jeden Ball zurück, Zverev fing an zu hadern. Vor dem dritten Satz lief er versehentlich auf die falsche Seite des Platzes.
De Minaur ging 2:1 nach Sätzen in Führung, im vierten Durchgang gelang dem stärker werdenden Zverev das Break zum 5:3, was er verteidigte und damit den fünften Satz erzwang. «Auch als ich 0:3 zurücklag und Breakball gegen mich hatte, habe ich weitergekämpft», sagte er. «Ich bin froh, dass ich das 1:0 geschafft habe.»
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(dpa)