Bremen/Hamburg – Vor dem brisanten Nordderby gegen den Hamburger SV wollte Bremens Trainer Florian Kohfeldt seine Mannschaft am Mittwoch in einer Einheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf die Partie vorbereiten.
Doch plötzlich entdeckten die Bremer am Rande des Übungsplatzes elf einen Mann in einem Versteck, der ihnen irgendwie komisch vorkam. «Wir haben den Herrn gerade noch in der Hecke gesehen und ihn weggeschickt», berichtete Kohfeldt am Donnerstag.
Auf Nachfrage, was er wolle, habe sich der Mann als Autogrammjäger ausgegeben. Doch für die Werder-Verantwortlichen ist klar, dass es sich um einen Spion des Hamburger SV gehandelt hat. «Die Hamburger haben versucht, unsere nicht-öffentliche Trainingseinheit öffentlich zu machen», sagte Kohfeldt. «Wegen der kurzen Entfernung gehe ich davon aus, dass der HSV jedes Training von uns beobachtet.»
HSV-Trainer Bernd Hollerbach wurde am Donnerstag in Hamburg bei der Pressekonferenz zum Spiel auf den Vorfall angesprochen und gefragt, ob ihm denn auch ein Bremer Spion beim HSV-Training aufgefallen sei. «Heutzutage gibt es doch keine Spione mehr», antwortete der Ex-Profi dazu staubtrocken. Und fügte mit einem leichten Grinsen hinzu: «Das läuft doch jetzt alles mit Drohnen ab, oder?»
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(dpa)