Hamburg – Der Hamburger SV rüstet sich für den Abstiegsgipfel gegen den FSV Mainz 05.
Doch im Umfeld geht es längst darum, wer die Zukunft des Bundesliga-Dinos wesentlich gestalten soll. Vor dem brisanten Duell zwischen dem Tabellen-17. und dem 16. aus Mainz am Samstag (15.30 Uhr) geistern wieder einmal die Namen von Horst Heldt und Jörg Schmadtke durch die Hansestadt. Die aktuelle sportliche Leitung um Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Jens Todt soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge keine Zukunft mehr an der Elbe haben. Auch Coach Bernd Hollerbach steht in der Kritik.
Die Spekulation um eine neue sportliche Führung hatte der neue Club-Boss Bernd Hoffmann schon bei seiner Wahlrede während der Mitgliederversammlung vor gut zwei Wochen befeuert, als er unter anderem «einen ganz starken Sport-Vorstand» forderte. In den Hamburger Medien werden unter anderem Heldt (bis 2020 bei Hannover 96 unter Vertrag) und Schmadtke (bis Oktober 2017 beim 1. FC Köln) als mögliche Kandidaten genannt.
Heldt wollte sich an den Spekulationen nicht beteiligen. «Ich beschäftige mich nicht wirklich damit. Ich bin heute auch ein bisschen überrascht worden», sagte Heldt, der auch beim VfL Wolfsburg gehandelt wird. «Ich kann Ihnen dazu nichts sagen, weil mir dazu nichts bekannt ist. Und ich habe gerade auch andere Aufgaben, die wichtig sind.»
96-Boss Martin Kind will Heldt aber auch nicht ziehen lassen. «Ich war überrascht, als ich davon hörte. Unsere Position ist aber ganz klar. Herr Heldt hat einen Vertrag und den wird er auch erfüllen», sagte der 72-Jährige bei Sport1. «Da bleibe ich genauso konsequent wie beim Interesse des 1. FC Köln vor einigen Monaten», sagte Kind.
Der Posten des Sport-Vorstands müsste vom Aufsichtsrat geschaffen werden. Derzeit besteht der Vorstand aus dem Vorsitzenden Heribert Bruchhagen und dessen Stellvertreter Frank Wettstein. Der aktuelle Sportchef Jens Todt ist dem Vorstand nur unterstellt.
Erst einmal bereiten sich die Hamburger aber auf das Duell gegen Mainz vor, in dem es für das Hollerbach-Team wohl um die letzte Chance geht, den erstmaligen Abstieg aus der Ersten Liga noch zu verhindern. Nach den unschönen Szenen beim letzten Heimspiel wollen die Verantwortlichen dieses Mal gerüstet sein. Ein Sprecher des Clubs bestätigte, dass die Zäune, die das Spielfeld von der Fan-Tribüne trennen, von 1,10 auf 2,20 Meter erhöht werden. Damit soll bei einem – für den HSV – schlechten Ausgang der Partie gegen die Mainzer, die schon zu Wochenbeginn zum Risikospiel erklärt worden war, ein eventueller Platzsturm verhindert werden.
Beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:2) hatten HSV-Anhänger ein Banner mit der Aufschrift «Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir euch durch die Stadt» aufgehängt und versucht, auf das Spielfeld zu gelangen. In der Partie bei Werder Bremen (0:1) wurde durch den Einsatz von Pyrotechnik im Block der HSV-Fans beinahe ein Spielabbruch provoziert.
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(dpa)