Paris – Sollte Rafael Nadal an diesem Sonntag zum elften Mal die French Open gewinnen, würde er auch einen 45 Jahre alten Tennis-Rekord einstellen. Nur die Australierin Margaret Court schaffte es von 1960 bis 1973 bei den Australian Open, elfmal dasselbe Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.
23 Jahre nach dem Triumph seines Landsmanns Thomas Muster ist der Österreicher Dominic Thiem im Finale (15.00 Uhr) in Paris aber ein gefährlicher Gegner.
DIE WEGE INS FINALE:
Nadal gewann bislang 6:4, 6:3, 7:6 (11:9) gegen Simone Bolelli (Italien), 6:2, 6:1, 6:1 gegen Guido Pella (Argentinien), 6:3, 6:2, 6:2 gegen Richard Gasquet (Frankreich), 6:3, 6:2, 7:6 (7:4) gegen Maximilian Marterer (Nürnberg), 4:6, 6:3, 6:2, 6:2 gegen Diego Schwartzman (Argentinien) und 6:4, 6:1, 6:2 gegen Juan Martin del Potro (Argentinien)
Thiem siegte 6:2, 6:4, 6:1 gegen Ilja Iwaschka (Weißrussland), 6:2, 2:6, 6:4, 6:4 gegen Stefanos Tsitsipas (Griechenland), 6:3, 6:7 (5:7), 6:3, 6:2 gegen Matteo Barrettini (Italien), 6:2, 6:0, 5:7, 6:4 gegen Kei Nishikori (Japan), 6:4, 6:2, 6:1 gegen Alexander Zverev (Hamburg) und 7:5, 7:6 (12:10), 6:1 gegen Marco Cecchinato (Italien)
DIE FAKTEN: 16 Grand-Slam-Titel hat Nadal schon geholt, davon zehn in Paris. 85 Matches hat er seit 2005 bei den French Open gewonnen, nur zwei verloren. Der während des Turniers 32 Jahre alt gewordene Spanier muss das Finale gewinnen, sonst ist ab Montag wieder Roger Federer die Nummer eins der Welt – obwohl der Schweizer, der 20 Grand-Slam-Titel hat, die Sandplatzsaison ausließ. Für den 24-jährigen Thiem ist es das erste Grand-Slam-Endspiel. Der Weltranglisten-Achte ist nach Thomas Muster, der 1995 die French Open gewann, erst der zweite Österreicher, der ein Finale bei einem der vier wichtigsten Turniere erreicht hat.
DER DIREKTE VERGLEICH: Nadal führt 6:3, bezog die drei Niederlagen interessanterweise alle auf Sand: 2016 in Buenos Aires, 2017 in Rom und erst vor wenigen Wochen in Madrid. Die Spieler verweisen aber stets auf die unterschiedlichen Bedingungen in Paris. Dort gewann zweimal Nadal: 2014 beim ersten Duell in der zweiten Runde 6:2, 6:2, 6:3 und im vorigen Jahr Halbfinale 6:3, 6:4, 6:0.
DAS SAGT NADAL: «Ich muss mein Bestes spielen, wenn ich eine Chance haben will. Der Sonntag ist der Tag, um mein Bestes zu zeigen. Dominic ist einer der Spieler, die die Chance haben, jedes Turnier zu gewinnen, bei dem sie spielen – besonders hier in Roland Garros. Er ist physisch stark, er hat die Power.»
DAS SAGT THIEM: «Er ist der hohe Favorit gegen jeden, aber ich weiß, wie man gegen ihn spielen muss. Ich habe einen Plan. Ich werde alles versuchen, damit mein Plan auch hier ein bisschen aufgeht und nicht nur in Madrid oder Rom. Wenn ich gegen Rafa spiele, bin ich nicht derjenige, der den Druck hat.»
Fotocredits: Alessandra Tarantino
(dpa)