Berlin – Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting hegt trotz eines Sehnenanrisses keinerlei Zweifel an seinem Start bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin.
«Ich stelle mir nicht die Situation vor, dass ich nicht starten werde», sagte der 33-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Sportlerauszeichnung in Berlin.
Die EM-Norm von 64,00 Metern hat Harting bereits erfüllt. Allerdings ist er derzeit nur die Nummer fünf der deutschen Rangliste. Nur drei deutsche Diskuswerfer dürfen zur EM. Doch auch diese Situation blendet der Berliner aus. Er trainiere lieber «mit der Leidenschaft zum Sieg als mit der Angst vor der Niederlage».
Die angerissene Quadrizepssehne im rechten Knie, die eine eingeschränkte Rotationsbewegung nach sich zog, sei durch Behandlungen weicher und die Schmerzen geringer geworden. «Ich fühle mich jetzt schon besser. Ich bin aber noch nicht da, wo ich hin will», sagte der dreimalige Weltmeister, der sich beim Berliner ISTAF am 2. September von seinen Fans verabschieden und seine erfolgreiche Leistungssport-Karriere beenden will.
Vorher möchte er unbedingt seine letzte EM (6. bis zum 12. August) im Berliner Olympiastadion bestreiten. «Für die EM gebe ich alles», betonte Harting. Er räumte ein, dass die Sehne durch die Behandlung poröser und dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Risses größer geworden ist. Die Behandlung habe er gegen den Rat der Ärzte «auf eigene Faust» beschlossen: «Ich will mich nach der EM nicht fragen, ob ich nicht doch das Risiko hätte eingehen können.»
Sollte die Sehne nicht halten und er nicht an der EM und am ISTAF teilnehmen können, wäre das «keine Katastrophe», doch Harting fügte hinzu: «Ich kann mir das aber gar nicht vorstellen.»
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(dpa)