Nürnberg – Mit überzeugenden Favoritensiegen haben die beiden Kugelstoß-Asse Christina Schwanitz und David Storl auf dem Nürnberger Hauptmarkt die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften eröffnet.
Vor prächtiger Kulisse mit rund 2500 begeisterten Fans steigerte sich Schwanitz auf die Weltklasse-Weite von 20,06 Metern und feierte ihren sechsten Meistertitel seit 2011. Für den dreimaligen Europameister Storl, der mit 21,26 Metern ebenfalls überzeugte, war es bereits der achte nationale Titel in Serie.
«Ich bin mega-happy und unheimlich stolz», kommentierte Schwanitz den zehnten Sieg beim elften Wettkampf in dieser Saison. Die 32 Jahre alte Athletin vom LV 90 Erzgebirge kommt nach der einjährigen Babypause immer besser in Schwung. Bei der EM vom 6. bis 12. August zählt sie als beste Europäerin zu den Medaillenkandidatinnen.
Am Vorabend war Schwanitz beim Diamond-League-Meeting in Monaco mit 19,51 Metern Dritte geworden – es war ihre erste Saisonniederlage im zehnten Wettkampf. «Heute früh bin ich dann um 4.30 Uhr losgefahren», erzählte die Mutter von Zwillingen.
Zweite hinter Schwanitz wurde Alina Kenzel aus Waiblingen (18,21 Meter) vor Titelverteidigerin Sara Gambetta vom SV Halle/Saale (17,79 Meter). Das Trio auf dem Podium hatte die EM-Norm (17,50) bereits vor den nationalen Titelkämpfen erfüllt.
Storl ließ keine Zweifel an seiner Favoritenrolle aufkommen – gleich im ersten Versuch wuchtete der Leipziger die Kugel auf 21,26 Meter. Zweiter wurde der Neubrandenburger Patrick Müller (19,49 Meter) vor Tobias Dahm aus Sindelfingen (19,38). Die EM-Norm (20,00 Meter) hat aber bisher nur der dreimalige Europameister Storl geknackt.
Eine kurze Zwangspause gab es nach etwa der Hälfte der Männerkonkurrenz, weil sich ein Teil des massiven Kugelstoßbalkens gelöst hatte.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat bislang 80 Sportler für die europäischen Titelkämpfe nominiert; weitere 30 bis 40 sollen am Wochenende in Nürnberg dazu kommen.
Fotocredits: Sven Hoppe,Daniel Karmann
(dpa)