Tennis

Gleichberechtigung beim Umziehen: US Open bedauern Rüge

Von

on

New York – Wenn Roger Federer oder Rafael Nadal beim Seitenwechsel aus ihren verschwitzten Tennis-Hemden schlüpfen und kurz mit freiem Oberkörper auf ihrem Stuhl sitzen, gibt es schon mal ein Raunen auf den Rängen.

Die französische Tennisspielerin Alizé Cornet richtete ihr während einer Hitzepause in der Kabine versehentlich falsch herum angezogenes Hemd am Dienstag bei den US Open nach einem Ballwechsel auf dem Platz.

Weil sie beim schnellen Aus- und Anziehen kurz in ihrem Sport-BH dastand, erhielt die fassungslose Cornet eine heftig kritisierte und vieldiskutierte Verwarnung vom Schiedsrichter – zu Unrecht, wie die Organisatoren einräumten. In einer Stellungnahme bedauerten sie die Entscheidung und zeigten sich erleichtert, dass sie keine weiteren Konsequenzen nach sich gezogen habe. Alle Profis dürften ihre Hemden wechseln, wenn sie auf ihrem Stuhl säßen.

Die Damen-Profiorganisation WTA nannte die Verwarnung sogar unfair und betonte, sie basiere nicht auf einer WTA-Regel, sondern auf Regeln der Grand-Slam-Turniere. «Die WTA war und wird immer ein Pionier für Frauen und den Frauensport sein», hieß es.

Andere wurden noch deutlicher. «Lächerlich. Die Vernunft sollte siegen», meinte die einstige Weltranglisten-Erste Tracy Austin aus den USA. «Diese Regel ist nicht mehr zeitgemäß und unpraktisch», schrieb Damen-Tennis-Ikone Billie Jean King bei Twitter. Die deutsche Tennisspielerin Tatjana Maria erklärte nach ihrem Zweitrunden-Aus indes, sie sei soeben angewiesen worden, sich nicht dazu zu äußern. Cornet wäre bei einem Sieg gegen die Schwedin Johanna Larsson Zweitrunden-Gegnerin von Angelique Kerber gewesen.

Fotocredits: Javier Rojas
(dpa)

(dpa)

Empfehlungen für dich