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VfB rutscht vom Optimismus in Mini-Krise

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Stuttgart – Die Länderspielpause passt VfB-Sportvorstand Michael Reschke nach der herben Bayern-Pleite und dem verpatzten Saison-Auftakt überhaupt nicht. «Die könnten wir uns jetzt schenken», haderte der 60-Jährige zerknirscht.

«Wenn du 14 Tage keine Chance hast, das auszubügeln, ist das eine grauenhaft lange Zeit.» Das 0:3 gegen den komplett überlegenen FC Bayern München vermasselte den Stuttgartern vor dem 125. Vereinsgeburtstag am 9. September die Stimmung. Die Euphorie, die vor Saisonbeginn herrschte, ist nach drei Pflichtspiel-Pleiten, null Punkten und Tabellenplatz 18 wieder dahin.

Als einziger Erstligist hat der VfB Stuttgart in dieser Spielzeit noch keinen Treffer erzielt. Auf das blamable Erstrunden-Aus im DFB-Pokal mit dem 0:2 beim Drittligisten Hansa Rostock folgte ein 0:1 in Mainz – und nun der chancenlose Auftritt gegen souveräne Bayern. Mit dem Besuch des deutschen Rekordmeisters war das erste Heimspiel extrem schwierig. Fakt ist aber: Mit zwei Niederlagen starteten die Schwaben zuletzt in der Abstiegssaison 2015/2016.

Schon jetzt ist der Druck gestiegen. Im Südwest-Duell in Freiburg und anschließend gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf muss der VfB nach der Länderspielpause beweisen, dass die forsch und überzeugend von Reschke vorgetragene These stimmt: Seine Stuttgarter werden mit dem Abstieg in dieser Saison nicht zu tun haben, betonte der VfB-Sportvorstand in den vergangenen Wochen.

WM-Teilnehmer Mario Gomez hat bereits ausgemacht, dass das Team «mental angeknackst» ist. «Wir dürfen uns jetzt nichts einreden lassen. Das wäre das Schlimmste, was es gibt», warnte der Stürmer und offenbarte: «Diese Mannschaft hat in der Rückrunde sensationell gut gespielt. Wir haben vielleicht die ersten zwei Spiele zu wenig gemacht, weil wir gedacht haben, es geht so weiter. Jetzt kommen die Mannschaften, mit denen wir uns messen wollen in der Bundesliga.»

Das Bayern-Spiel wollte der 33-Jährige aus der Wertung nehmen. Anders als beim überraschenden 4:1 am 34. Spieltag der vergangenen Saison hatten die Schwaben von Trainer Tayfun Korkut keine Chance. Es hätten auch noch mehr Gegentore als die von Leon Goretzka (37. Minute), Robert Lewandowski (62.) und Thomas Müller (76.) fallen können. Nach dem Aufschwung in der Rückrunde, in der sich die Schwaben vom Abstiegs- beinahe zum Europokal-Kandidaten gemausert hatten, war es die erste Heimpleite unter Chefcoach Korkut.

«Das war heute mächtig, das hat auch weh getan», räumte Reschke ein und kritisierte: «Wir haben zu tief gestanden. Wenn man zurückliegt und das Bestreben hat, zuhause zumindest unentschieden zu spielen, muss man etwas anderes bieten, muss man mutiger spielen. Das war definitiv zu wenig. Alle sind gefordert, eine Schaufel draufzulegen.»

Gomez forderte, in der Länderspielpause «knallhart und offen miteinander umzugehen», um für das Gastspiel beim SC Freiburg vorbereitet zu sein. Der Auftritt gewinnt auch dadurch an Brisanz, dass auch die Badener punktlos sind. «Das wird für uns wichtig sein, dass das Selbstvertrauen, das wir uns in der Rückrunde erarbeitet haben, nun nicht komplett in den Keller geht», sagte Kapitän Christian Gentner.

Fotocredits: Christoph Schmidt
(dpa)

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