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«Vuras» Ärger in der Heimat: FCN gelassen wegen Misidjan

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Nürnberg – Sorgen um seinen niederländischen Neuzugang Virgil Misidjan macht sich Andreas Bornemann nicht. Der Sportvorstand des 1. FC Nürnberg wusste vor der Verpflichtung von dem juristischen Streit, in dem der Außenbahnspieler steckt.

Gegen «Vura», so der Spitzname des 25-Jährigen, läuft in seiner Heimat ein Berufungsverfahren wegen Körperverletzung. Darauf wies der Fußball-Bundesligist sogar selber hin. «Wir bitten um Verständnis, dass sich sowohl Verein als auch Spieler dazu nicht äußern werden», ließen die Franken wissen.

Bornemann äußerte sich dann aber doch. «Wir gehen davon aus, dass das Urteil in der nächsten Instanz anders ausgehen wird und er uns ganz normal zur Verfügung stehen wird», sagte der «Club»-Manager während der Länderspielpause vor Journalisten.

Misidjan wurde im Mai von einem Gericht in Breda wegen schwerer Körperverletzung zu sechs Monaten Haft verurteilt. Davon wurden zwei Monate zur Bewährung ausgesetzt. Misidjan legte gegen das Urteil Berufung ein. Wann darüber verhandelt wird, ist noch unklar.

Klar ist, dass sein neuer Trainer Michael Köllner kurz vor Ende der Transferperiode vor allem noch auf den offensiven Außenbahnen Verstärkungen suchte. Ganz dringend. Und da fand der neunmalige deutsche Meister neben dem Brasilianer Matheus Pereira (22) von Sporting Lissabon eben noch Misidjan.

«Das war ein zähes Ringen über einige Wochen», beschrieb Bornemann die für die klammen Nürnberger komplizierte Endphase auf dem Transfermarkt. «Virgil bringt all die Anforderungen auf den Platz, die wir uns für unseren Kader gewünscht haben. Er ist beidfüßig, beweglich, schnell und dribbelstark.»

Rund 2,5 Millionen Euro Ablöse soll der Bundesligarückkehrer nach «Bild»-Informationen an den bulgarischen Serienmeister Ludogorez Rasgrad überwiesen haben, um Misidjan bis zum Sommer 2021 zu binden. «Ich hatte fünf tolle Jahre in Bulgarien. Doch jetzt glaube ich, dass es an der Zeit ist, eine neue Erfahrung in einer neuen Liga zu sammeln», sagte der Spieler aus Goirle bei Tilburg, der in der vergangenen Saison mit Rasgrad in der Europa-League-Gruppenphase auch auf 1899 Hoffenheim getroffen war. «Und ich bin froh, dass ich mit Nürnberg den perfekten Verein dafür gefunden habe.»

Sowohl Pereira als auch Misidjan haben mittlerweile das Training beim FCN aufgenommen und durften im Testspiel am Donnerstag gegen den Bezirksligisten TSG Roth auch ihre «Club»-Premiere feiern. Pereira traf beim entspannten 17:1 doppelt, der für ihn zur Halbzeit eingewechselte Misidjan blieb noch ohne Tor.

Der mit nur einem Punkt aus zwei Bundesligaspielen gestartete Verein hat für das Duo auch seine Vorstellungen von Neuzugängen gelockert. Denn eigentlich wollte Köllner im besten Fall Spieler holen, die deutschsprachig sind und idealerweise sogar noch die deutsche Eliteklasse kennen. Der FCN-Coach macht sich wegen möglicher Probleme in Sachen Verständigung und Integration jedoch keine Sorgen.

Die passende Ansprache bei seinem neuen Arbeitgeber fand Misidjan kurz nach seiner Vertragsunterschrift immerhin schon selbst. «Wir werden versuchen, die Klasse zu halten», sagte der Offensivspieler, «das wäre für uns wie eine Meisterschaft.»

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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