Bischofshofen – Der frühere Weltklasse-Skispringer Sven Hannawald hat dem derzeit überragenden Japaner Ryoyu Kobayashi eine Ausnahmestellung in seinem Sport bescheinigt.
«Kobayashi ist am perfekten Sprung unheimlich nahe dran. Er ist nur noch einen Wimpernschlag entfernt», sagte der 44 Jahre alte Team-Olympiasieger von 2002 in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». In seiner eigenen Karriere sei er dem perfekten Sprung immer nachgeflogen, habe ihn aber nie erlebt, meinte er.
Hannawald war der erste Springer, der 2002 alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee gewann. Im vergangenen Jahr gelang dem Polen Kamil Stoch das gleiche Kunststück. Kobayashi kann an diesem Sonntag (17.00 Uhr) in Bischofshofen mit einem Sieg zum Abschluss der Tournee als dritter Athlet der Geschichte den Grand Slam schaffen. «Er ist herzlich willkommen in unserem Noch-Zweier-Club. Es werden insgesamt nicht viele dazukommen, denn es müssen Paradejahre sein», meinte Hannawald und bekannte: «Ich bin zu einem heimlichen Fan von ihm geworden.»
Der 22 Jahre alte Kobayashi gewann bei der 67. Auflage der Tournee die Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck und hat vor dem Finale einen großen Vorsprung auf den Tournee-Zweiten Markus Eisenbichler aus Siegsdorf.
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(dpa)