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Ferstl: «Es ist mir sehr, sehr, sehr viel wert»

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Kitzbühel – Fragen an Skirennfahrer Josef Ferstl nach seinem Super-G-Sieg auf der Streif in Kitzbühel.

Frage: Inzwischen haben Sie die Gams, die Nationalhymne wurde gespielt, die Siegerehrung ist vorbei: Sackt es langsam, dass sie sich Kitzbühel-Sieger nennen dürfen?

Antwort: «Ich muss mich gerade echt ein bisschen zusammenreißen, ich bin ja schon ein harter Kerl, aber jetzt kommt’s ein bisschen hoch, dass es wirklich so weit ist. Echt krass, ich hätte es nicht geglaubt, aber so langsam begreife ich es.»

Frage: Bei der Siegerehrung hat Ihnen Ihr Vater die Siegertrophäe gebracht. Welche Emotionen hatten Sie da mit der Gams in der Hand?

Antwort: «Es ist schon krass, dass ich die Gams von ihm bekomme. Es ist mir ziemlich nahe gegangen. Unbeschreiblich, das erfüllt einen mit Stolz.»

Frage: Wie geht es Ihnen?

Antwort: «Es geht wirklich ein Traum in Erfüllung. Ich gehe daheim jedes Mal an den zwei goldenen Gämsen meines Papas vorbei und man denkt sich: Kitzbühel mal zu gewinnen, das ist einfach eine Vision, ein Traum, den man unbedingt erreichen will.»

Frage: Josef und Sepp Ferstl – haben Sie sich schon darauf geeinigt, wie das jetzt mit der Gondel weitergehen wird?

Antwort: «Das habe ich gleich gesagt: Wenn ich das gewinne, dann möchte ich meine eigene haben. Ich möchte da nicht irgendwelche Ausbesserungen oder was dazu gepickt. Es ist wirklich unglaublich. Wirklich: Es war ein Traum, von Kind auf, da mal zu gewinnen. Jetzt ist das wirklich passiert. Und noch mal: Ich bin ja nicht alleine da. Klar, ich bin runtergefahren, aber es gehören alle dazu. Das Team, das hinter einem steht. Der ganze Fleiß, den man aufbringt und was man alles opfert. Ich war auf einem Internat. Man verlässt die Familie mit zwölf, weil man so einen Traum leben will und hat. Dass das jetzt passiert, ist unglaublich.»

Frage: Wie gehen Sie damit um, wenn man Sie jetzt einen Favoriten für die WM nennt? Ist das zusätzlicher Druck?

Antwort: «Ich kann ganz gut damit leben. Was heißt Druck? Was habe ich zu verlieren, das ist wieder ein Tag X. Das hätte ja auch heute die WM sein können oder ein Olympiatag. Aber es ist Kitzbühel, megageil, es ist mir sehr, sehr, sehr viel wert. Ich muss echt sagen, es klingt krass, aber ich muss diesen Sieg über eine Medaille heben, weil einfach die Familienstory dahinter steckt.»

Fotocredits: Alessandro Trovati
(dpa)

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