Wintersport

Kein Medaillen-Sensation durch Slalom-Ass Neureuther

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Are – Diesmal haben Felix Neureuthers Kraft und Willen nicht mehr gereicht zum umjubelten WM-Abschluss und womöglich der finalen Krönung einer herausragenden Ski-Karriere.

Der von Blessuren und Rückschlägen gezeichnete beste deutsche Alpinsportler schied im Slalom der Weltmeisterschaften von Are aus, ein Einfädler brachte Neureuther um die minimale Chance auf einen Coup. Nach drei Titelkämpfen in Serie mit Torlauf-Edelmetall musste der 34-Jährige der Konkurrenz um den beeindruckenden Weltmeister Marcel Hirscher diesmal bei der Medaillenvergabe zusehen.

Ob er nach dieser Saison noch weiter macht, ließ der Familienvater auch nach dem Rennen offen. «Ich werde die Saison ganz normal zu Ende fahren und dann eine Entscheidung bekanntgeben», sagte er dem ZDF.

Bei seiner wohl letzten Möglichkeit auf einen großen Titel hatte der deutsche Weltcup-Rekordchampion kaum eine Chance, und die war im zweiten Durchgang nach einem Fehler endgültig dahin. Hirscher war – ähnlich wie Mikaela Shiffrin bei den Damen – gesundheitlich angeschlagen, fuhr dennoch zu Gold vor seinem Teamkollegen Michael Matt. Marco Schwarz als Bronzemedaillen-Gewinner machte den österreichischen Dreifacherfolg perfekt.

2013 in Schladming (Silber), 2015 in Vail/Beaver Creek (Bronze) und 2017 in St. Moritz (Bronze) hatte Neureuther dem Deutschen Skiverband am letzten WM-Renntag noch eine glänzende Plakette beschert. Dieses Jahr muss der von personellen Problemen gebeutelte DSV ohne Medaille bei den Männern vom Saisonhöhepunkt abreisen. Immerhin hatte Viktoria Rebensburg mit Silber im Riesenslalom dafür gesorgt, dass die WM aus deutscher Sicht zumindest mit einem Podestplatz zu Ende ging. Vor allem das Fehlen der beiden Spitzen-Abfahrer Thomas Dreßen und Andreas Sander war in dem kleinen Team nicht zu kompensieren.

Dazu kam der Ausfall und in der Folge die Innenbandverletzung bei Stefan Luitz im Riesenslalom. Die vielen Blessuren und Rückschläge beim einstigen Erfolgsgaranten Neureuther taten ihr Übriges.

Der Partenkirchener hatte eine WM-Vorbereitung zum Vergessen hinter sich: Im Anschluss an sein Comeback nach einem Kreuzbandriss verletzte er sich am Daumen, erlitt ein Schleudertrauma und kam erst am Donnerstag im Training erneut zu Sturz. «Einen bestimmten Selbstzerstörungstrieb habe ich, von daher bin ich bereit für diesen Slalom», sagte er vor dem ersten Slalom-Lauf. Dort aber unterlief ihm dann gleich am fünften Tor ein Fehler, «da kostet es dich gleich mal ein bisschen den Schneid», sagte er. Am Ende hatte er 2,21 Sekunden Rückstand auf Hirscher und kündigte an, im Finale «Vollgas» zu geben.

Vor den Augen seiner mitgereisten Familie mit den Eltern Christian Neureuther und Rosi Mittermaier, Ehefrau Miriam und Töchterchen Matilda stolperte der Rennfahrer im Finale schon beim Start, raste dann aber auch nach dem Einfädler ins Ziel und winkte ins Publikum – ehe er wegen des deutlich sichtbaren Malheurs disqualifiziert wurde.

Fotocredits: Expa/Johann Groder
(dpa)

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