Stockholm – Nach dem besten Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere reckte Christina Geiger bei der Siegerehrung die Ski in den Nachthimmel von Stockholm und strahlte. Beim City Event in der schwedischen Hauptstadt hatte sie sich mit Rang zwei wenige Augenblicke zuvor selbst völlig überrascht.
«Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll», meinte sie Sekunden nach dem unerwarteten Erfolg, nur drei Tage nach dem bitteren Aus im WM-Slalom von Are. «Ich bin sehr glücklich», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Glückwünsche ihres Freundes im Ziel genoss sie mit einem Lächeln.
Nur Weltmeisterin Mikaela Shiffrin aus den USA war am Dienstagabend im Parallelslalom etwas zu stark für Geiger, die zuletzt vor mehr als acht Jahren auf einem Weltcup-Podest gestanden hatte. Seit jenem dritten Platz in Semmering war ihr das nicht mehr gelungen.
Shiffrin sicherte sich mit dem Sieg vorzeitig zum sechsten Mal in ihrer Karriere die Disziplin-Wertung im Slalom. Auch Marcel Hirscher aus Österreich hat die kleine Kristallkugel für den besten Slalom-Fahrer der Saison sicher. Den Sieg bei den Männern holte sich Ramon Zenhäusern aus der Schweiz gegen Andre Myhrer aus Schweden.
In der ersten Runde hatte sich Geiger souverän gegen Bernadette Schild aus Österreich durchgesetzt. Im Viertelfinale war sie im ersten Durchgang dann langsamer als Riesenslalom-Weltmeisterin Petra Vlhova, hielt im Rücklauf aber so sehr dagegen, dass sie die Slowakin zu einem Fahrfehler und einem Ausfall trieb. Im Halbfinale setzte sich die konstanteste deutsche Slalom-Fahrerin dieses Winters gegen Olympiasiegerin Frida Hansdotter aus Schweden durch. Ihre Führung aus dem ersten Lauf verteidigte sie und rettete am Ende 0,04 Sekunden ins Ziel – damit war das unerwartete Finale gegen Shiffrin perfekt.
Bei den Männern schied Weltmeister Hirscher zwar im Viertelfinale gegen Zenhäusern aus, sicherte sich aber dennoch vorzeitig die Disziplin-Wertung im Slalom-Weltcup. «Megacool. So früh in meiner Karriere um diese Jahreszeit ist mir das noch nie gelungen», sagte er vor der Weiterreise nach Bansko. «Das bedeutet mir sehr viel.»
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(dpa)