Nürnberg – Mona Barthel war bei ihrem ersten Tennis-Auftritt in Nürnberg nur vom Regen zu stoppen, aber nicht von ihrer Gegnerin.
Die 28-Jährige aus Neumünster besiegte bei dem mit 250.000 US-Dollar dotierten WTA-Turnier die Argentinierin Paula Ormaechea in drei Sätzen mit 6:3, 3:6, 6:2. Die Partie musste im ersten Satz beim Stand von 5:3 für Barthel für fast vier Stunden unterbrochen werden.
«Es war nicht einfach, aber ich habe Erfahrung mit Regenpausen», sagte Barthel zu den Rahmenbedingungen: «Ich freue mich, hier mindestens noch eine Runde zu spielen.» Die Fedcup-Spielerin zog als erste der fünf deutschen Spielerinnen im Hauptfeld des Nürnberger Versicherungscups ins Achtelfinale ein.
Dort wartet auf sie bei der finalen Vorbereitung auf die Franch Open in Paris eine knackige Aufgabe gegen die topgesetzte Kasachin Julia Putinzewa. «Ich freue mich auf das Spiel. Ich habe gute Sprünge in den letzten Wochen gemacht. Was in mir steckt, versuche ich noch herauszufinden», meinte sie.
Beim Geduldsspiel gegen Ormaechea fiel es Barthel schwer, einen konstanten Rhythmus aufzunehmen und jederzeit die Konzentration zu behalten. «Es gab ein paar Auf und Abs», meinte sie. Nach der langen Pause gelang es ihr aber zunächst, den ersten Satz gleich mit einem Aufschlagspiel zu Null souverän einzufahren.
Ein Aufschlagverlust zum 2:4 und eine zunehmende Fehlerquote kosteten Barthel Satz Nummer zwei. Danach riss sie sich jedoch zusammen. Sie spielte aggressiver, insbesondere beim Aufschlag ihrer Gegnerin. Die Folge waren zwei Breaks zum 3:1 und 5:1. «Ich konnte im dritten Satz meine Chancen nutzen», sagte Barthel zufrieden.
Nach dem dritten Matchball konnte sie jubeln und erleichtert lächeln, die Argentinierin hatte eine Vorhand ins Aus geschlagen. Nach 105 Minuten reiner Spielzeit applaudierten die wenigen Zuschauer auf dem Center Court. Am Ende hatte es schon wieder zu regnen begonnen, eine Austragung weiterer angesetzter Partien erschien unwahrscheinlich.
Hohe Ziele strebt in Nürnberg auch Barthels Fedcup-Kollegin Andrea Petkovic an. Die 31-Jährige stand bei der Turnier-Premiere 2013 schon einmal im Finale, das sie gegen die Rumänin Simona Halep verlor. «Ich will noch einmal die Spitze angreifen – wenn’s geht», sagte Petkovic. Sie meinte damit einen Schritt Richtung Top Ten der Weltrangliste.
Petkovic soll in Franken am Dienstag erstmals aufschlagen. Ihre Gegnerin in Runde eins ist die Qualifikantin Cagla Buyukakcay aus der Türkei. «Nürnberg ist die perfekte Vorbereitung auf die French Open», sagte Petkovic: «Ich spiele unheimlich gerne auf Sand.» Zeigen würde sie das in Franken am liebsten fünfmal – inklusive Finale am Samstag.
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(dpa)