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Fünf-Satz-Sieg in Runde eins: Zverev bei French Open weiter

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Paris – Eine 2:0-Satzführung fast noch verspielt, den Schläger zertrümmert – und am Ende doch zum Sieg gezittert: Alexander Zverev ist mit einem schwer erkämpften Fünf-Satz-Erfolg in die zweite Runde der French Open eingezogen.

Drei Tage nach seinem Titelgewinn in Genf bezwang der 22 Jahre alte Hamburger in Paris den Australier John Millman 7:6 (7:4), 6:3, 2:6, 6:7 (5:7), 6:3. Nach 4:08 nervenaufreibenden Stunden auf dem Center Court nutzte Zverev seinen ersten Matchball. Bei dem Grand-Slam-Tennisturnier in Paris trifft er nun auf den schwedischen Qualifikanten Mikael Ymer.

«Er hat mir das Leben sehr schwer gemacht. Er hat unglaublich gespielt», sagte Zverev sichtlich entkräftet im Siegerinterview auf dem Platz. «Ich bin gegen einen starken Gegner bei schwierigen Bedingungen weitergekommen, das ist das, was am Ende zählt.»

Vor Zverev hatten dessen Davis-Cup-Kollegen Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber sowie Qualifikant Yannick Maden und Lucky Loser Oscar Otte die zweite Runde erreicht. Dort trifft Maden auf den elfmaligen French-Open-Sieger Rafael Nadal aus Spanien, Otte bekommt es mit dem 20-maligen Grand-Slam-Champion Roger Federer zu tun.

«Die Woche war sehr hilfreich für mich, auch positiv für den Kopf. Ich bin froh, dass ich in Paris mit einem Titel starten kann», hatte Zverev vor dem Match im TV-Sender Eurosport über seine kurzfristige Teilnahme am ATP-Turnier in Genf gesagt. Und tatsächlich schien es zunächst wirklich, als habe der Titel ihn nach einer bislang eher schwierigen Saison mit unerwartet vielen Niederlagen beflügelt.

Zverev ging mit einem Doppel-Break schnell 4:1 in Führung, doch Millman erwies sich auf dem zur frühen Tageszeit nur übersichtlich gefüllten Court Philippe Chatrier als der erwartet zähe Kontrahent. Nach 45 Minuten vergab Zverev bei wechselnden Lichtverhältnissen mit Sonne und Wolken, aber ohne den befürchteten Regen, beim Stand von 5:4 seinen ersten Satzball. Der Weltranglisten-56. Millman kämpfte sich nach einer Stunde in den Tiebreak, in dem Zverev Nerven bewies.

Spielerisch überzeugend war der Auftritt des Weltranglisten-Fünften nicht. Im gesamten Match unterliefen ihm unfassbare 73 leichte Fehler, seine Schläge hatten teilweise eine Streuung wie eine kaputte Gießkanne. Im zweiten Durchgang hatten beide Spieler große Probleme beim eigenen Service. Als Zverev 2:3 in Rückstand geriet, landete sein Schläger erstmals auf dem roten Bodenbelag.

«Der schlägt die Winner alle auf die Linie», schimpfte er. Dennoch sicherte sich Zverev nach 42 Minuten Durchgang zwei, doch die 2:0-Satzführung verlieh ihm nicht die erhoffte Sicherheit. Im Gegenteil: Der dritte Durchgang dauerte nur 36 Minuten, Zverev fand einfach nicht die gewohnte Sicherheit und Souveränität. Auch im vierten Satz halfen ihm das schnelle Break und das 2:0 nicht.

Als er den Durchgang im Tiebreak verloren hatte, knallte Zverev seinen Schläger viermal wutentbrannt auf den Sand, bis sein Werkzeug endgültig spieluntauglich geworden war. Er haderte mit dem Wind, wirkte fahrig und körperlich nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte.

In Genf hatte er auf dem Weg zu seinem ersten Titel in diesem Jahr drei lange Matches absolviert – was sich nun bemerkbar machte. Aber er kämpfte: Beim Stand von 4:3 gelang Zverev nach einem 0:40-Rückstand das Break zum 5:3. Schließlich landete eine Vorhand Millmans im Aus – und Zverev hatte ein frühes Scheitern abgewendet.

Fotocredits: Christophe Ena
(dpa)

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