New York – Es ist etwas mehr als 18 Monate her, da wusste Angelique Kerber weder ein noch aus. Die Kielerin hatte soeben in Doha gegen Victoria Asarenka mit 0:6, 3:6 eine Abfuhr erhalten und wirkte nach der nächsten frühen Pleite wie ein Häufchen Elend.
In ihrer Not erinnerte sich Kerber an den Coach, der sie zuvor in die Top Ten geführt hatte: Torben Beltz. Vom 39 Jahre alten Norddeutschen hatte sie sich zuvor getrennt und es mit Benjamin Ebrahimzadeh versucht. Doch dessen forsche Art kam bei der sensiblen Schleswig-Holsteinerin gar nicht gut an. Also kehrte sie zu Beltz zurück – und begann mit ihm ihren unglaublichen Triumphmarsch bis auf Platz eins der Tennis-Welt.
«Keiner kennt mich besser als er», sagt Kerber über den Schlacks aus dem hohen Norden, der auch in New York wieder sein spezielles Ritual verfolgt. Beltz rasiert sich so lange nicht, bis Kerber ein Spiel verloren hat. Was in diesen Tagen erneut für einigen Wildwuchs im Gesicht des Trainers sorgt – wie beim Gewinn der Australian Open.
Mit seiner Mischung aus harter Arbeit und guter Laune trifft Beltz bei Kerber genau den richtigen Ton. Die Wetten, die beide vor Turnieren abschließen, haben inzwischen fast schon Kultstatus. Auch nach New York wird sicher wieder etwas Verrücktes folgen.
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(dpa)