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Tennis-Überraschung Stebe verpasst Turniersieg in Gstaad

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Gstaad – Das Tennis-«Märchen» von Cedrik-Marcel Stebe ist ohne das erhoffte Happy End zu Ende gegangen. Der verletzungsgeplagte frühere Davis-Cup-Spieler verlor sein erstes ATP-Endspiel in Gstaad klar mit 3:6, 2:6 gegen den favorisierten Spanier Albert Ramos-Viñolas.

In 82 Minuten wurde der 28-Jährige aus Vaihingen von dem ehemaligen Top-20-Spieler entzaubert, der im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust blieb. «Für mich war es eine Super-Woche, ich bin super-glücklich, ich habe Super-Tennis gespielt», sagte Stebe bei der Siegerehrung.

Stebe war im Februar zum dritten Mal binnen eines Jahres am Handgelenk operiert worden, war erst im April zurückgekehrt und hatte fast zwei Jahre kein Hauptfeld-Match auf der ATP-Tour gewonnen. Bei der mit 586.140 Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung marschierte er dann überraschend bis ins Endspiel durch. Als Weltranglisten-455. war Stebe der am schlechtesten platzierte Endspiel-Teilnehmer bei einem ATP-Turnier seit zehn Jahren.

«Märchen passt ganz gut. Ich hoffe, dass ich nicht wieder aufwache, dass es so weitergeht», hatte Stebe vor dem Endspiel gesagt, blieb aber chancenlos. Das Linkshänder-Duell begann der Außenseiter zwar mit einem Break, lief dann aber permanent einem Rückstand hinterher. Sein Gegner spielte zu druckvoll und zu sicher.

Die Verletzungen am Handgelenk hatten sich eingereiht in eine lange Liste von Blessuren in den vergangenen Jahren. «Manchmal hatte ich das Gefühl, jemand hat eine Voodoo-Puppe von mir, hat damit herumgespielt und willkürlich Nadeln irgendwo in meinen Körper gesteckt», schilderte Stebe.

Noch am Samstag hatte der Deutsche für zwei Siege im Viertel- und Halbfinale vier Stunden auf dem Tennisplatz gestanden, weil das schlechte Wetter sein Antreten am Freitag verhindert hatte. Ein wenig hatte der Baden-Württemberger mit einer Verschiebung des Endspiels auf Montag geliebäugelt. Doch der Regen verzögerte den Spielbeginn am Sonntag zwar um vier Stunden, dann konnte das Endspiel aber ausgetragen werden.

Fotocredits: Peter Schneider
(dpa)

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