Berlin (dpa) – Deutschlands Top-Sprinterin Gina Lückenkemper belasten die «extremer» gewordenen Forderungen der Öffentlichkeit.
«Überall wird erwartet, dass du funktionierst. Wenn ich nicht unter elf Sekunden laufe, ist es sofort schlecht. Das schlaucht ungemein», sagte die 22-Jährige zwei Wochen vor dem Beginn der Leichtathletik-WM in Doha/Katar der «Süddeutschen Zeitung». «Es wird oft vergessen, dass ich noch eine junge Athletin bin. Aber ich habe gelernt, mich da rauszunehmen.»
Anders als im vergangenen Jahr mache sie «weniger in Sachen Öffentlichkeitsarbeit» und nehme sich «Auszeiten», sagte Lückenkemper, die bei der EM 2018 Silber über 100 Meter und Bronze mit der 4×100-Meter-Staffel gewonnen hatte. Konkrete Medaillen-Ziele äußerte die Sprinterin des SSC Berlin nicht. «Ich setze mir Ziele im Bereich eines WM- oder Olympia-Finals, auch im Einzel und nicht immer nur mit der Staffel», sagte sie. «Klar, ich will wieder unter elf Sekunden laufen. Ich habe mehrmals schon bewiesen, dass ich das kann und dass es kein Zufall war.»
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