Berlin – Für Willi Holdorf ist Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul schneller als erwartet an die Spitze gelangt.
«Dass er irgendwann Weltklasse wird, habe ich gewusst. Dass es aber so schnell geht, hat mich überrascht», sagte der 79-Jährige, der 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold geholt hatte, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Nach dem ersten Tag in Doha hatte ich aber nicht mehr an eine Medaille für ihn geglaubt.» Der 21-Jährige stand nach fünf Disziplinen in Doha nur auf Rang elf.
Kaul sei nun ein Anwärter auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Tokio, betonte Holdorf: «Wenn er seine Grundschnelligkeit noch ein bisschen verbessert, kann er dort unter die ersten drei kommen». Die Zeit von 11,27 Sekunden, die der Mainzer auf seinem Weg zu WM-Gold lief, sei ausbaufähig. «Und dann wird er auch im Hürdensprint, über 400 Meter und im Weitsprung noch besser», sagte Holdorf, der die Wettkämpfe in Katar am Fernseher verfolgt.
Holdorf ist neben dem Rostocker Christian Schenk (Seoul 1988) der einzige deutsche Olympiasieger im Zehnkampf.
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(dpa)