Madrid – Mit einem gemeinsamen Essen ging der Start in eine neue Zeitrechnung des Davis Cups für die deutschen Tennis-Herren in der Nacht zum Samstag zu Ende.
Nach dem Viertelfinal-Aus gegen die überraschend starken Briten war die Enttäuschung im deutschen Lager groß, doch am Ende überwogen die positiven Erkenntnisse aus der Woche in Madrid. «Es war eine sehr positive Zeit. Ich bin sehr stolz auf die Jungs», sagte Teamchef Michael Kohlmann trotz des 0:2 gegen das ohne Andy Murray angetretene Team Großbritanniens.
Nach den beiden Einzelniederlagen von Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff stand das deutsche Aus schon fest. Das bedeutungslose Doppel wurde nicht mehr gespielt. Die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes muss damit weiter auf den ersten Halbfinal-Einzug seit 2007 warten. Zudem wurde es nichts mit einem Geburtstagsgeschenk für Boris Becker. Die Tennis-Legende feierte am Freitag 52. Geburtstag und fieberte auf der Tribüne mit dem Team mit.
Nach den beiden Siegen in der Gruppenphase gegen Argentinien und Chile hatten sich die Deutschen große Hoffnungen auf ein Weiterkommen gemacht. Am Ende reichte es nicht ganz. Doch mit Blick auf die Zukunft ist Kohlmann nicht bange. «Ich bin sehr zuversichtlich. Wir haben gezeigt, dass wir immer eine Rolle spielen können, egal in welcher Konstellation.»
2020 wollen die deutschen Herren einen neuen Angriff wagen. Die Auslosung der Qualifikationspartie findet am Sonntag wenige Stunden vor dem Finale statt. Die Begegnungen werden am 6./7. März 2020 gespielt, die Endrunde findet dann Ende November 2020 wieder in Madrid statt.
Ob es bis dahin Änderungen am Format gibt bleibt abzuwarten. Am Modus der in diesem Jahr erstmals ausgetragenen Endrunde gab es in den Tagen von Madrid viel Kritik. Der enge Zeitplan, die vielen Nachtschichten, die wenigen Zuschauer – die Verantwortlichen um Barcelonas Fußball-Star Gerard Piqué und seine Investmentfirma Kosmos werden die Premiere genau analysieren müssen, um das Event in der Zukunft zu einem Erfolg zu machen. «Mir hat es gefallen, aber einige Dinge müssen geändert werden. Es ist schon anders als der Davis Cup», bilanzierte Struff die erste Auflage des neuen Formats.
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(dpa)